Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 719
(PDF, 210 MB)
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Peter: Th. Flournoy's „Esprits et Mediums".

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trächtlich, zu vereinzelt und kapriziös sind, um zu zählen,
sei es, weil sie, wenn auch beständig, doch so schwach
sind, daß sie unter der Grenze unserer Messbarkeit
liegen. "

„Sie sehen, mein Herr/4 fügt der Briefschreiber (Flournoy
) hinzu, „daß ich „bon prince" bin, da ich Ihnen die
Mittel selbst angebe, Ihren köstlichen Glauben an das Einwirken
der Geister zu erhalten angesichts des Schweigens
oder des Verneinens der heutigen Wissenschaft. Vergelten
Sie Gleiches mit Gleichem und erkennen Ihrerseits an, daß
diejenigen, welche sich durch den einfachen Schein nicht
locken lassen wollen, voll im Rechte sind, wenn sie all die
angeblichen Experimentalbeweise des Spiritismus als bis
heute noch nicht bewiesen zurückweisen und den Namen
„wissenschaftlich", welche die Anhänger des
Spiritismus so unüberlegt letzterem bewilligen, verneinen."
Gewiß, der loyalste Standpunkt, den man von gegnerischer
Seite wünschen kann. Ob aber die Anhänger der spiritistischen
Hypothese nicht doch ein Recht haben, Forschungen
, wie die eines Crookes, Hare, du Prel und von
anderen auch „wissenschaftlich" zu nennen, lasse ich dahingestellt
.

Der Adressat, an den Prof. Flournoy den Brief richtet,
ist in den spiritistischen Sitzungen entsetzt gewesen über
den traurigen Geisteszustand, in dem sich die Desinkar-
nierten, nach dem Inhalt ihrer Mitteilungen zu schlteßen,
befinden müssen. Flournoy weist darauf hin, daß eben aus
diesen banalen, oft kindlichen Äußerungen der Schluß zu
ziehen sei, daß sie eher dem kindlichen Unterbewußtsein
des Mediums, dem Spiel des Traumes in den Trancezuständen
usw. entstammen, als den Abgeschiedenen.
Flournoy erinnert als Beispiele an Melanchton und Katharina
Bora, welche in den Sitzungen Miller's erschienen und
in fließendem Deutsch den Spiritismus gelobt haben. „Es
ist der Mühe schon wert," sagt Flournoy, „bereits drei und
ein halbes Jahrhundert im Jenseits gewesen zu sein und
dann wieder zu kommen, um neben dem Medium Miller
Plattheiten zu sagen! Sie werden mich gewiß entschuldigen
, wenn ich es vorziehe, die Quelle dieser Manifestation
in den unterbewußten Träumereien eines mit der Geschichte
der Reformation vertrauten Anwesenden, wie zum Beispiel
des Pastors Bönezech, zu suchen, an "welchen sich diese
berühmten „Revenants" gewendet haben, als die wirkliche
Anwesenheit der Letzteren anzunehmen."

Nun, der triviale Inhalt vieler Mitteilungen ist eine oft
benützte Handhabe für die Gegner der spiritistischen


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