Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 720
(PDF, 210 MB)
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720 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1911.)

Hypothese, und auf den ersten Blick seheint sie auch sehr
wirkungsvoll. Bei tieferer Überlegung aber wird sie hinfällig
. Wie wenig der Inhalt solcher Botschaften auf den
wirklichen geistigen Zustand des Desinkarnierten schließen
läßt, haben C. du Prel, Brofferio u. a. eingehend gezeigt.
Die Banalität spiritistischer Phänomene berechtigt uns
nicht, auf geistige Beschränktheit der Agenten zu schließen.
„Aus den Phänomenen, welche dabei eintreten ,* sagt
du Prel, „läßt sich weder auf die Beschaffenheit des Jenseits
, noch seiner Bewohner ein erschöpfender Schluß
ziehen.* Der Grund ist einfach: Jenes Wesen, das im Jenseits
ist, wirkt, wenn es sich manifestiert, nicht in seinem
Element; „es muß daher in seinem Programm sehr beschränkt
sein.* „Die in die materielle Welt rückversetzten
Phantome zeigen eben auch in geistiger Hinsicht nicht ihr
eigentliches Wesen, daher denn diese ganze Offenbarungsliteratur
wertlos ist,* sagt du Prel an anderer Stelle seiner
berühmten Abhandlung: „Der Tod, das Jenseits und das
Leben im Jenseits*.

übrigens ist kein Beweis erbracht, daß jene Phantome,
die sich als Melanchton und Katharina von Bora ausgaben,
auch wirklich diese waren. Wir wissen, daß die Jenseitigen
nicht immer skrupulös in der Auswahl der Angaben
über ihre Persönlichkeit sind. Wie dem aber auch sei, die
Wahrscheinlichkeit, daß das Unterbewußte des Pastors
Be*n£zech die Quelle für die Phantome war, schätze ich
schon aus dem Grunde gering, weil Personen anderer
Stände in den Miller - Sitzungen nicht analoge Phantome
ihres Ideenkreises erzeugen. Ich wohnte einer Miller-Sitzung
bei, in welcher zehn Phantome erschienen: es war
kein Soldat darunter und mein Unterbewußtsein ist doch
mehr als dreißig Jahre mit den Soldatenhelden unserer Geschichte
, die längst zur großen Armee versammelt sind, gefüttert
worden. Es waren auch Gelehrte und Künstler in
der Sitzung anwesend, — dennoch erschien keine berühmte
Persönlichkeit ihres Standes! Im Gegenteil, das Phantom,
das auf alle den größten Eindruck machte, ivar ein Geschöpf
, mit dem sich schwerlieh unser Unterbewußtsein in
diesem Augenblick beschäftigte, — es war ein kleines Kind
von ausgelassener Lustigkeit!

Der Brief beschäftigt sich ferner mit der Behauptung
der Spiritisten, daß die in den Sitzungen usw. auftretenden
„Geister* übereinstimmend angeben, sie seien die
Seelen von abgeschiedenen Menschen. Es ist u. a. besonders
Mr. L. D e n i s , der große Apostel des französischen
Spiritismus, welcher die Erklärung der Psychologie, die


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