Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 738
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0742
738 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1911.)

kasmus, wollüstige, erotische Ekstase. — Der eingesperrte
Dämon sucht und findet schließlich einen Ausweg. Blutgefäße
erweitern sich, die Aderwände werden durchlässiger.
Der „Geist* bemächtigt sich in ungewohnter fremdartiger
Weise der Sprach Werkzeuge (bei Mal- und Schreibmedien
der Hand), der Zähne (E. beißt ihr liebe Personen), rüttelt
an verschlossenen Türen (Gähnen und Seufzen), manchmal
mit Erfolg (Zungenreden und Gesang). Die Haut bildet
die letzte Scheidewand, den „Spirit* aus seinem Behältnis
heraustreten zu lassen. Sie schwillt auf (Turgescenz) und
kann den tobenden so wenig zurückhalten als die Aderwand.

Bei großem Schweißausbruch (manchmal mit Albuminieren
und „höllischem Gestank* der Besessenen verbunden)
entweicht das Phantom. Nun ist der Käfig leer. Nach dem
Gesetz der Schwere muß er sich wieder füllen, soll er nicht zusammengedrückt
werden, sei es von der Seite, von oben
oder von unten. Bei manchen Medien tritt in dieser Verfassung
eine Änderung der Körperdimensionen ein. Der
Zustand der E. gleicht dem eines an hitzigem Glieder weh
Erkrankten. Neben Zuckungen und Krämpfen stellt sich
unmäßiger Durst und ein Gefühl der Leere ein. Der Betäubte
muß geweckt werden, soll nicht der Dauerschlaf
eintreten. Es erfolgt dann Mitteilung neuer Elektrizität,
sei es unmittelbar durch Striche, Berührung und dergl., sei
es durch Zuführung leicht assimilierbarer Nahrung, namentlich
aber durch Zuströmenlassen von Luft und Licht. Dieser
Zeitpunkt ist wohl der entscheidendste für das Wohlbefinden
und die ferneren Leistungen eines Mediums.

Gehen wir, während dieses sich erholt, dem Phantom
nach. Es ist einem Neugeborenen zu vergleichen, hat
Ähnlichkeit mit Vater und Mutter, ist bald ein wohlgebildetes
Wesen, bald ein Wechselbalg. Das „ VersehenÄ spielt
dabei eine große Eolle, Abortus und andere tolle Geschichten
kommen vor.

Wenden wir die Gesetze der natürlichen Zeugung auf
die Geistergeburten in spiritistischen Sitzungen an, so wird
uns vieles verständlich, was an sich unfaßlich zu sein scheint.
Daß überhaupt das sexuelle Leben mediumistisch beanlagter
Personen von großer, vielleicht der wichtigsten Bedeutung
ist, habe ich durch eine solche Person erfahren.

Aus was für Stoffen besteht das neugeborene Geschöpf ?
Es ist ätherisch, nur von sensitiven Körpern wahrnehmbar.
Wie Elektrizität und ähnliche Kräfte den Gelehrten immer
wieder foppen, so dieses Phantom durch seine „Extratouren*.
Einmal steht man an der Influenzmaschine; sie arbeitet
tadellos, plötzlich versagt sie, und der sie zu kennen glaubt,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0742