Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 82
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0086
82 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1912.)

auftreten. Daß solche Fähigkeiten im Somnambulismus in
der Tat gegeben sind, werden die nächsten Kapitel zeigen.*
(8. 122 ebenda). Diese versprochenen Nachweise hat dann
in der Tat du Prel im Buche hernach mit einer Sicherheit,
in der sein Fleiß und seine Einsicht sich überall die Wage
halten, dergestalt erbracht, daß nur parteiisches Vorurteil
des herrschenden Gelehrtendünkels ohne Achtung und Dank
das von ihm gespendete Licht im deutschen Vaterlande
noch immer bestreiten kann.

Unter den Okkultisten haben aber auch die eifrigen
Spiritisten klar zu erkennen, daß in gar keiner Weise diese
Lehre du PrePs der Möglichkeit und dem Bestände der
spiritistischen Hypothese entgegensteht. Denn nicht eine
Auflösung des Spiritismus ist sie, sondern, wie wir gleich
eindrücklich machen werden, vielmehr dessen einzige vollkommen
gewisse A'erbürgung. Bald nachher hat in einer
Reihe trefflicher Schriften sich du Prel auf Grund von
Studium und Erfahrung zum Spiritismus bekannt und er
tat es hie und da sogar mit der Zuversicht, als ob der mit
seiner Uebersinnlichkeit in unsere Sinnenwelt bereinragende
Spiritismus schnell für jedermann beweisbar und für viele
bewiesen wäre. Das war unbedingt ein Irrtum unseres verehrten
Meisters, der bei der breiten Menge der Spiritisten
einer Trägheit und Armut des Denkens über unsere höchsten
Daseinsfragen bedauerlichen Vorschub lieh. Für diese hat
der ganze Okkultismus gar keinen anderen Zweck und Wert,
als die Beweise des Spiritismus und, was nicht hierzu dient
und durch Animismus nach dem von älterer Anwendung
verschiedenen uns geläufigen Wortgebrauche Aksakow's erklärt
wird, das ist ihnen wertlos, unecht und geradezu nichts.
So gilt ihnen der Spiritismus unmittelbar als Religion, die
aber in ihrer an der Sinnlichkeit von Kundgebungen des
Uebersinnlichen festklebenden Zufriedenheit in keiner Weise
höher steht, als der billige Materialismus unserer vielen
Kathedergelehrten, die umgekehrt aus ihren Erfahrungen
an der Materie die individuelle Seelenunsterblichkeit leugnen.
Xur einer zufälligen Rechtschaffenheit dieser Spiritisten ist
es zu verdanken, daß sie bei solcher ganz am Äußerlichen
haftenden „Religion* nicht in alJerlei häßlichen Begierden
aufgehen, wie sie bei anderen unter ihnen bei wirklichem
oder angeblichem Jenseitsverkehre in recht trüben Bildern
hervortreteo. Ich habe bereits im „Zentralblatt für Okkultismus
* (III. 1910, S. 487) mich auf du PrePs Aufsatz
„Ueber den Begriff der Metaphysik*4 (Metaphysische
Rundschau, 1896—7, Heft 2), den er später in „Tod,
Jenseits und Leben im Jenseits* hineinarbeitete,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0086