Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 87
(PDF, 204 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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ßormaun: Noch einmal Emanuel Swedenborg^ Geisterverkehr. 87

und so manche Aumeldung von Toten bei denen, die ihnen
völlig fremd waren, wovon eine Reihe schlagender Beispiele
Ernesto Bozzano sammelte*); und endlich Erlebnisse
angesehener Gelehrten, wie Alfred R. Wallace, Brof-
f erio (im Buche „Für den Spiritismus*4 deutsch übersetzt
von Feilgenhauer, Lpz. A. Spohr), Lombroso, um zu
schweigen von den dem Spiritismus günstigen Erfahrungen von
"Will. Crookes, Dr. Gibier, Dr. van Eeden, Fred. Myers,
Dr. Hodgson u. a. Der Widerwille der meisten Gelehrten
gegen den Spiritismus geht so weit, daß sie schon das Zu-
ge>tändnis der Tatsachen und deren Untersuchung verweigern
aus bloßer Angst, dem Spiritismus damit eine Brücke
zu bauen über den Okeanosstrom, auf den man auf der von
ihnen befahrenen Landstraße niemals trifft. Während ihnen
sonst Erfahrung alles gilt, hier sträuben sie sich gegen sie
mit Hartnäckigkeit. Die Privilegierung, welche etwas Neues
durch die Angliederung an alte Erfahrungen empfängt, ist
ihnen ein tausendmal gültigeres Zeugnis, als die Bestätigung
ausgezeichneter andrer Gelehrten durch noch so feine und
gründliche Untersuchungen. Darum erhellt es, daß auch
die Erklärung okkulter Dinge, abgesehen davon, daß die
eigensten Kräfte der Lebenden die nötige Vorbedingung
sind, um Tote überhaupt als fortlebend und
ähnliche, ob auch modifizierte und vielleicht verstärkte,
Wirkungsweisen bei ihnen vorauszusetzen, für die Wissenschaft
durch die Anknüpfung der Vorgänge an das bekannte
Leben um vieles annehmbarer wird. Allzu
Fremdes in der Wahrheit wird ungern geduldet, und wo
>\e Flügel ins Weite trägt, da hält man den Vogel fest in
der Faust, damit er nicht entwische.**) Trotzdem machte

*) In den „Annales des Sciences Psychiques* 1910—1911.
**) Bei aller Geduld, die den Gang der Wahrheit der Zeit überläßt
, ist es doch angebracht, zuweilen über die Willkür, Unfolge-
richtigkeit, Enge der herrschenden Wissenschaft laute Klage zu
führen. Gerade auch manche idealistischen Philosophen verdienen
solche Vorwürfe, da sie, um ja nicht hinter den Zeitanschauungen
zurückzubleiben, die Imponderabilien der Ideale, anstatt sie, wie es
recht, nur ihr konkretes Leben für die Erfahrung am lebendigen
Geschehen erweisen zu lassen, ganz und gar aus dem Erfahrbaren
abzuleiten sich befleißigen. So setzen sie die Ethik in eine Hundehütte
vor die mit Mannen und Waffen beschirmte Hochburg des
Staates und machen sie. die allein vor dem stolzen Richterstuhle
des selbsteigenen Ich für Selbstentwickelung, Selbstgewinnung,
Selbstvollendung, wie sie sich zugleich in den Dienst der Weltvollendung
stellt, verantwortlich sein will, zur folgsamen Pudelseele,
die wie ein Geschöpf des Staates von seinen wohlbeschützten
Mauern auch alle bösen Teufel der Versuchung verscheuchen soll.
Und während man so alles und jedes aus der Erfahrung herzuleiten
sich abmüht, wird man es, ich wette darum, einem Okkultisten nicht

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