Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 98
(PDF, 204 MB)
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98 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1912.)

zu ergründen, nur müssen wir zuvor über die Natur der
Aggregatzustände vollkommene Klarheit gewinnen.

Die Schwingungsform der Gase läßt sich dahin präzisieren
, daß die Moleküle derselben im Verhältnis zu ihrem
Durchmesser lange Strecken (bei Wasserstoff ungefähr 150:1)
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zusammenstößen zurücklegen
. Die Anzahl der Zusammenstöße in einer Sekunde
ist sehr groß (17750 Millionen), die Wege werden in geraden
Linien durchlaufen und die hierbei entwickelte Geschwindigkeit
ist ebenfalls bedeutend (1859 m pro Sekunde). Die
Moleküle wechseln sehr oft ihre Richtung, und da keine
Richtung besonders bevorzugt oder vernachlässigt wird, so
ist ihre Schwingungsform allseitig, d, h. jedes Molekül verteidigt
einen Kugelraum, dessen Durchmesser gleich der
sogenannten mittleren Weglänge des Moleküls ist.

Selbstverständlich ist dies nicht so zu verstehen, daß
et«va ein bestimmtes Gasmolekül von einem feststehenden
Zentrum aus einen Kugelraum verteidigt, denn dasselbe
wechselt ja jeden kleinsten Augenblick seinen Platz, so daß
dasselbe innerhalb der allerkürzesten Zeit an alle Stellen
gelangen kann, an welchen das Gas seinen Schwingungsraum
behauptet; das tut dieser Annahme aber keinen Abbruch,
denn an die Stelle, welche eben ein Molekül verlassen hat,
tritt in dem gleichen Moment ein anderes, welches mit den
gleichen Eigenschaften und Tendenzen ausgestattet ist, wie
das erste Molekül. Wir köunen deshalb doch die Annahme
vertreten, daß jedes Molekül durch die Art seiner Fortbewegung
einen Kugelraum, dessen Durchmesser der mittleren
Weglänge der Moleküle gleich ist, verteidigt.

Bei einer Einengung des Gases wird nun die allseitige
Form immer mehr in eine einseitige Form eingezwängt, da
die letztere einen geringeren Raum einnimmt. Wir haben
gezeigt (Broschüre II, Seite 22), daß bei der Ueberführung
vom ideal allseitig eindimensionalen in den einseitig eindimensionalen
ohne Abstand das Volumen um circa das
50000 fache verkleinert werden kann, ohne daß hierdurch
die mittlere Weglänge selbst auch nur der geringsten Veränderung
unterworfen wird.

Der Unterschied der Schwingungsform oberhalb und
unterhalb der kritischen Temperatur besteht nach unserer
Auffassung darin, daß im ersten Fall die Moleküle mit,
im zweiten Fall aber ohne Abstand schwingen, d. h. also,
oberhalb der kritischen Temperatur legen die Moleküle
ihre geradlinige und in eine Richtung hineingedrängte
Schwingungsform noch in Abständen zurück, unterhalb
der kritischen Temperatur vollführen die Moleküle ihre


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