http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0103
Hack: Eine neue mechanische Theorie der Elektrolyse. 99
Sehwingungswege aber eng neben-, hinter- und untereinander
.
Da bei dem flüssigen und starren Zustand die Moleküle
gleichfalls eng neben-, hinter- und untereinander schwingen
und sich die verschiedenen Aggregatzustände nur durch die
verschiedene Verfleehtungsart der Schwingungswege unterscheiden
, so ist der Unterschied zwischen einem unterhalb
der kritischen Temperatur befindlichen Gas, einer Flüssigkeit
und einem starren Körper dem Wesen nach nicht so
bedeutend, indem sie alle gegenüber den Gasen eine Gruppe
für sich bilden. Der starre Zustand ist also nicht etwa eine
progressive Polymerisation des flüssigen Zustandes, sondern
von letzterem in wesentlich geringerem Maße verschieden,
wie der flüssige vom gasförmigen Zustand.
Nach unserer Dimensionentheorie beruht nun der Ueber-
gang vom gasförmigen Zustand in den flüssigen darin, daß
die eindimensionale Anordnung der Moleküle durch den
Temperaturdruck der Umgebung in eine zweidimensionale
Anordnung übergeführt wird. In einer Flüssigkeit beschreiben
die Moleküle also keine geradlinigen Wege mehr,
sondern wegen Platzmangels an Schwingungsraum Kurven.
Da infolge dieser Kurven die Molekülwege nach einer Dimension
ineinander übergreifen, so sehen wir hier einen
innigeren Zusammenhang0der Körper; sie suchen daher nicht
ohne weiteres jeden verfügbaren Eaum auszufüllen, wie die
Gase, passen sich aber der Gefäßwand an, weil noch nach
einer Dimension hin ein Uebereinandergreifen der Molekülwege
nicht stattfindet, demnach noch nach einer
Richtung hin vollkommene Bewegungsfreiheit herrscht.
Naturgemäß geht die letztere auch noch verloren, wenn
durch einen weiteren Druck die letzte noch vorhandene
Eichtling, nach welcher ein Uebergreifen der Molekülwege
nicht stattfindet, in eine Kurve übergedrückt wird; der
Körper geht dann in den starren Zustand über.
Es ist wichtig, sich dieses Verhältnis an einem Beispiel
klar zu machen. Denken wir uns eine große Anzahl gleichartiger
geradliniger elastischer Stahlstäbe ungeordnet auf
einem Haufen liegend, so markiert dies ungefähr den vollkommenen
Gaszustand (die Stahlstäbe versinnbildlichen die
Molekülwege). Sind die Stäbe neben- und untereinander
lückenlos aufgestellt, so markiert diese Form den Schwingungs-
zustand der Gase innerhalb des kritischen Zustandes; sind
die Stäbe halboval, oder halbkreisförmig (zweidimensional)
gebogen, so markiert diese den flüssigen Zustand; sind sie
aber zopfartig ineinander gedreht, so markiert dies den dreidimensionalen
starren Zustand.
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