Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 159
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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von Schrenek-Notzing: Die Phänomene des Mediums Gazerra. 159

hat sie eine gute bürgerlische Erziehung genossen; so beherrscht
sie z.B. die französische Sprache vollkommen. Dagegen
scheint sie unter dem Zwang, daß sie mit ihrer mediumi-
stischen Anlage sich ihren Lebensunterhalt verdienen müsse,
zu leiden. Gegen genaue Körperuntersuchung wie überhaupt
gegen strenge wissenschaftliche Versuchsbedingungen
besitzt sie eine instinktive Abneigung. [NB.! Red.]

Kontrolle: Madame G. wohnt in einem Nebenzimmer
dem Kleid er Wechsel Lindaus bei, die ihr Straßenkostüm mit
einem leichten, bequemen Kleid aus einem Stück vertauscht
und das Korsett ablegt. Sie erlaubt der Dame jedoch nur,
durch ihre Kleider hindurch den Körper zu befühlen, verweigert
völlige Entkleidung und Kontrolle der Haarfrisur. Ihre
Füße stecken in hohen Schnürstiefeln mit Absätzen. Sie
trägt lange Strümpfe, eine dicke geschlossene Unterhose.

Verlauf der Sitzung: Zunächst nahm ich den
Platz zu ihrer linken, der für die Phänomene prädestinierten
Seite ein. ßechts saß Frau G., neben dieser Prof. Eichet
und neben mir Möns, de Fontenay. Lindaus Stuhllehne berührte
den Vorhang hinter ihr. Sie nahm die Schmalseite
des Tisches ein. Nach Herstellung absoluter Dunkelheit
verfiel das Medium sofort in Trance. Solange ich nun ihre
linke Seite sorgfältig kontrollierte, d. h. ihre linke Hand
mit der meinigen ganz, erfaßte, und ebenso ihr linkes Bein
mit meinen Füßen hielt, erfolgten keine Phänomene. [NB.!]

Erst als Verfasser den Platz mit Madame G. vertauschte,
begannen die Erscheinungen. Nunmehr hielt ich ihre rechte
Hand und suchte soweit als möglich nicht nur mit den
Füßen die Stellung ihres rechten Unterschenkels, sondern
auch das linke Bein zu überwachen, was aber bei dem
niedrigen engen Tisch sehr schwierig war. Als ich ihr
dann meinen linken Fuß von hinten zwischen ihre Fußgelenke
schob, verlor ich vielfach die Fühlung nach links.

Die mediumistische Personifikation „Vincenzo" begann
mit einer etwas tiefen Stimme durch den Mund des
Mediums zu sprechen, in italienischem, für uns nur wenig
verständlichem Dialekt. Die Sprechweise erschien kurz,
grob und imperativ. Es erfolgten nun kräftige Berührungen
meist der links sitzenden Dame wie von einer Männerhand
, an den Oberschenkeln, über den Kleidern an
der Taille und im Gesicht von Etwas, das ihr wie
ein Fuß erschien. Verfasser fühlte sich an beiden Händen
ziemlich unsanft berührt. Hierauf wurde mit Gewalt der
eine Vorhangflügel auf den Tisch geworfen und die Phänomene
traten nun so rasch, so stürmisch, in solcher Menge
ohne Unterbrechung ein, daß von einer seriösen Uber-


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