Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 164
(PDF, 204 MB)
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164 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1912.)

das bei dem kapriziösen Charakter des Mediums möglich
war, die Versuche anstellten. Dafür spricht auch das
Fehlen jedweder Voreingenommenheit zu Gunsten der Person
des Mediums oder irgend einer Theorie. Die Sitzungsberichte
machen durchaus den Eindruck objektiver Wahrheitsliebe
, ja es muß auch ausdrücklich betont werden, daß
eine Reihe der von mir angeführten schwachen Punkte
von den Experimentatoren selbst sofort erkannt
und in dem Bericht hervorgehoben
wurde. Der stereoskopische Apparat diente ihnen zur
Kontrolle der übrigen Photographien und ließ schon den
Forschern keinen Zweifel an dem flächen- und bildhaften
Charakter der Porträts.

Ganz besonders betont Professor Charles Eichet diesen
Punkt in seinen Briefen an Imoda: schon ihm fiel der von
mir in dem vorigen Kapitel ausführlich erörterte Widerspruch
in der Beschattung des von ihm photographierten
männlichen Gesichtes auf. Dagegen hütet er sieh, daraus
den Schluß zu ziehen, daß es sich um eine von Linda mitgebrachte
Photographie handle. Für diesen Schluß fehlt
ihm der Beweis (S. 178). Auch de Fontenay hält Linda
Gazerra für ein starkes physikalisches Medium und glaubt
nicht an einen Betrug. Er unterscheidet zwischen; dem
technischen Standpunkt des professionellen Photographen
gegenüber diesen Registrierungen nnd seiner persischen
Auffassung.

Die photographischen Dokumente machen, objektiv
betrachtet, auf ihn einen zweifelhaften Eindruck, namentlich
soweit es sich um Kopfaufnahmen handelt. Auch er
erwähnt die falschen Schatten, die stereo^kopische Beweisführung
für das flächenhafte, das puppenhafte Aussehen
einiger Kinderköpfe, die ihm im Stereoskop reliefartig erschienen
.

Die objektive Betrachtung der Cliches würde Möns,
de Fontenay für Betrug sprechen. Aber einen Gegenbeweis
sieht er in dem Zustandekommen der Cliches
und beruft sich dabei auf seine und Richens Kontrolle der
Hände, die er für einwandfrei hält. Ihm scheint es möglich
, daß materialisierte Hände die sehr komplizierte Arbeit
der Anordnung dieser Bilder und ihrer Einrahmung durch
transparente Schleier besorgt haben. Wenn es sich also
um Vorspiegelung einer falschen Tatsache — indem ein
Bild als Materialisationserscheinung angesprochen werden
soll — handelt, so wäre diese Art des Betruges einmal
mit einem echten Phänomen verknüpft und zweitens nicht
einer Betrugsabsicht des Mediums zuzuschreiben.


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