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Peter: Die Experimental-Forschungen des Dr. Ochorowicz. 265
suchte Dr. Ochorowicz nach Mitteln, die Spuren des Ganges
der Strahlen festzulegen. Er wandte hierzu zwei Methoden
an: 1) Radiographische Zeichnungen und 2) Abdrücke
auf geschwärztem Papier.
Erstere sind sehr lehrreich; sie sind deutlich auf den
Original-Negativen zu erkennen, allein die sie begleitenden
Färbungen machen die Platten fast dicht, wenigstens zu
wenig transparent für die Kopie. Auch handelt es sich
hierbei nicht um die echten „starren Strahlen", denn
letztere habe eine mechanische, aber keine chemische
Wirkung. Noch mehr, der geringste Schirm hindert ihren
Fortgang, und trotzdem wurden mehrere Radiographien
des fluidischen Fadens durch eine Eisenkassette hindurch
erhalten! Indes, es war klar, es war nicht der fluidische
Faden selbst, der sich hier abdrückte, es war mehr eine
Kopie, welche durch andere ihn begleitende Strahlen erzeugt
wurde. Abgesehen von dem allem mußte Dr. Ochorowicz
die Radiographien vorläufig aufgeben, weil das
Medium die Platten nicht mehr beeindruckte.
Die Abdrücke in Ruß zeigten zwar die direkten
Spuren der „starren Strahlena, man konnte sie auch
fixieren, allein die Zeichnung war zu schwach für eine
Wiedergabe in Photogravüre. Ein Hauptübelstand lag
ferner darin, daß man clen Austritt der „starren Strahlen*
nicht bestimmen konnte. Dr. Ochorowicz kam nun auf
einen sehr sinnreichen Einfall: er wendete Flüssigkeiten an,
welche sich erst bei Berührung färbten. Nachstehend in
Kürze das sehr interessante Experiment:
Auf einen weißen Karton wurden drei Tropfen dreier verschiedener
Lösungen nebeneinander gelegt. (B = gelbes
Blutlaugensalz; E = Eisenchlorid; R = Rhodammon).
Wenn man mit einer Nadel eine Linie von rechts nach
links zog, so färbte sich diese Linie rot; sie färbte sich aber
blau, wenn man die Linie von links nach rechts ausführte.
Auf diese Weise wurde die Unterscheidung des aus- und
eintretenden Stromes leicht. Das Experiment gelang. Man
sah sofort, daß der Strahl, der durch das Blutlaugensalz
nach rechts ging, wohl der eintretende Strahl war. Sein
Weg ist folgender: Ausgehend vom Daumen der linken
Hand (A) tritt er in B ein, bei a eine kleine Einbuchtung
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