Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 301
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Meißner: Das logische Bedürfnis in höh. Synthese zu vereinigen. 301

Himmelskörpern, Monden, Planeten, Sonnen und weiter
weg, doch unter keinen Umständen herunter gelangen
können, weil dem schon allein die Schwerkraft der Erde,
das Aufhören für den Menschen atembarer Luft (Atmosphäre
), unüberwindliche Hindernisse entgegensetzen, vielleicht
niemals erfahren.

Daß sie sich, diese lebenden Menschenseelen und
Menschengeister, also in materiellem Sinne gedacht „ent-
körperte" Menschen, nicht, wie die katholische Kirche
lehrt, mitten in der Erde, wo jedenfalls noch eine
kolossale Hitze herrscht, in dem sogenannten Fegefeuer,
einem Reinigungs o r t für die Seelen, aber auch nicht in
einem dunklen Hades oder Orkus, einem Orte der Qual,
wie ihn die alten Griechen schilderten, in einer Unterwelt
unter der Erdoberfläche am Okeanus, am Meere, befinden
und aufhalten können, bis sie vielleicht, von ihren
Sünden gereinigt, in den Christenhimmel, das Paradies, bezw.
in das göttliche Elysiuru oder aber, ungereinigt geblieben
, in die Hölle, den ewigen Aufenthaltsort der Qual,
übergehen, ist klar, denn das würde völlig der wissenschaftlich
festbegründeten Vorstellung über die physische
Beschaffenheit unserer Erde widersprechen. Eher noch
wäre es ja möglich, daß alles unverändert bliebe, wie in
ihren Vorstellungen seit altersher indianische Völkerstämme
in Amerika ihre lieben Verstorbenen in ähnlicher Weise
in ihren Geistkörpern weiterleben lassen, wie sie vorher
in ihren irdischen Körpern gelebt hatten, also im Besitz
weiter Jagdgründe und Fischgewässer, worin oder worauf
sie jagten und fischten, oder wie alte germanische Völker
ihre Verstorbenen weiter in jener bei Lebzeiten als so rühmlich
angesehenen Beschäftigung, nämlich am Tage als Kriegshelden
zu kämpfen und sich gegenseitig totzuschlagen, verharrend
vermuteten, mit dem einzigen, für die Verstorbenen
großen Vorzuge, daß sie an jedem Abend wieder vollständig
zum frohen Leben erweckt, dieses Leben nun für
die gewohnten Genüsse auszunutzen suchten an dem Orte
der Götter, der Walhalla, im Trinken von Met und im
Anstimmen von Freudengesängen; eher bestände also noch
die Möglichkeit, daß die Lebensbühne im Ganzen nicht
wechselte, sondern nach dem Tode nur aus der grobirdischen
Welt in eine fernere, unsichtbare Welt verlegt
würde. Freilich wird der Widerspruch in den Anschauungen
dieser Völker mit dem irdisch Gegebenen sofort
klar. Denn ähnliche Beschäftigungen, wie in irdischer
Weise zu jagen, zu kämpfen, sich totzuschlagen und dann
wieder an Zechgelagen und Freudenfesten teilzunehmen,


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