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Kurze Notizen,
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Geldstück beharren. — Es scheint mir, als ließe sich bei
solcher Anordnung, einfacher und im Hinblick auf mögliche
Resultate einwandfreier verfahren, als etwa mit Hilfe
des Psychographen, dessen Schrift ich auch mit abgewandtem
oder verbundenem Auge erraten könnte. Eine
kurze Mitteilung darüber, ob nach dieser Richtung hin bereits
systematische Versuche angestellt worden sind und ob
diese irgend ein positives Resultat gehabt haben, würde
mich sehr zu Dank verpflichten. Meine Kenntnis der einschlägigen
Literatur ist nicht so umfassend und leider nur
auf die Haupterscheinuogen beschränkt. Ergebenst Dr.
O, J" — Uns selbst ist leider nichts Näheres über einschlägige
Versuche bekannt. Dagegen sind wir gerne bereit
, uns etwa aus dem Kreise unserer Leser und Mitarbeiter
zugehende Mitteilungen an die Adresse des Herrn
Einsenders zu befördern. — Red.
d) Zur Klärung der Wünschelruten!'rage.
Der jüngst gegründete Verband zur „Klärung der Wünsehel-
rutenfrage" hat zwei für die Wünschelrutenfrage bedeutsame
Arbeiten abgeschlossen. Die erste ist eine Ubersicht über
die bisherige Tätigkeit des bekannten Wünschelrutenfachmannes
Landrat v. Uslar in Südwest - Afrika. Bemerkenswert
ist dabei der Umstand, daß in Südwest - Afrika nach
Angaben Uslar's Bohrungen gemacht worden sind und in
83 Prozent aller Fälle Wasser gefunden worden ist. Die
Bedeutung der Wünschelrute für die Wasserversorgung in
den Kolonien geht aus diesem Umstände hervor. Ferner
wurde ein Bericht fertiggestellt über die am 29. September
1911 im Kalibergwerk Riedel bei Hannover vorgenommenen
Versuche. Nach den vorliegenden Versuchen wurde von
der Wünschelrute dabei hauptsächlich der Übergang vom
Steinsalz zum Anhydrit markiert. A.ucb diese Feststellung
ist von größter Bedeutung.
e) über die Feststellung des Scheintodes
durch Röntgenstrahlen hat (laut „N. Wiener Journ."
vom 5. IV. 12) Dr. Charles Valliant bedeutsame
Untersuchungen gemacht. Diese neue Methode wird die
schrecklichen Vorgänge, daß Scheintote beerdigt werden,
in Zukunft völlig unmöglich machen. Bisher gab es bekanntlich
einige sehr wenig zuverlässige Arten, den Scheintod
festzustellen. Dagegen hat nun Dr. Valliant festgestellt
, daß die Durchleuchtung eines Scheintoten mit
Röntgenstrahlen eine völlig sichere Erkennung des Scheintodes
ermöglicht. Es ist nämlich von ihm festgestellt
worden, daß die Eöntgenphotographie eines Scheintoten
im Gegensatz zu der eines wirklichen Toten die Magen-
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