Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 339
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schneider: Weitere Erlebnisse mit einem jungen Medium. 389

zurückkehrten, sofort Umschläge zu machen. Das Medium
schien den wohlgemeinten Rat zu ignorieren und erwiderte
lachend: „Es wird auch ohne Umschläge besser werden!*
Als es sich an diesem Abend niedergelegt hatte und im
Einschlafen begriffen war, wurde plötzlich die Bettdecke
von einer unsichtbaren Hand sanft gehoben und ein eiskalter
Umschlag auf den kranken Fuß gelegt.

Wiewohl diese teilnehmende Fürsorge einer verstorbenen
Freundin höchst rührend ist, wird es wohl jedermann begreiflich
sein, daß das Medium für die eiskalte Überraschung
nicht gerade dankbar war.

Nun bin ich aber in meinem Berichte bei einem Ereignis
angelangt, welches wohl von der Mehrzahl der geehrten
Leser in das Reich der Fabeln verdammt werden wird.
Leider bedau^e ich es selbst, daß es sich nicht in meiner
Gegen w a r t abgespielt hat, sondern mir nur von der jungen
Dame erzählt wurde.

„Es war am Montag früh", so erzählte das Medium
vor mehreren Wochen, „als ich, auf dem Sopha schlummernd,
plötzlich durch ein wunderschönes Glockengetöne geweckt
wurde. Ich raffte mich zu einer sitzenden Stellung auf und erblickte
wieder meine Zosia und noch einige transzendentale
Gestalten, die im Kreise um mein Sopha herum Stellung
genommen hatten. Plötzlich wurde ich, zu meinem größten
Erstaunen, mit dem Sopha bis an den Boden des Zimmers
gehoben und nach einem ca. 10—15 Sekunden währenden
sanften Schaukeln ganz behutsam wieder herabgelassen.
Ich sah auf die Uhr (es war 10 Uhr) und legte mich noch
einmal nieder, um meine Gedanken zu sammeln und mich
endlich zu überzeugen, ob ich denn auch wirklich jetzt mein
volles Bewußtsein habe. Als ich mich eines diesbezüglichen
Zweifels gänzlich entledigt hatte, kam mir der Gedanke,
daß ich an die Realität des soeben Geschehenen erst dann
fest glauben könnte, falls das Sopha jetzt noch ein zweites
Mal gehoben werden würde. Kaum hatte ich es gedacht,
als das Sopha wieder in derselben Weise ca. 1 .> Meter hoch
gehoben wurde. Diesmal fehlte aber meinen Geistern
augenscheinlich die genügende Kraft und sie ließen mich
mit dem Sopha fallen, wodurch ich auch fühlbar überzeugt
Avurde, daß ich weder geträumt, noch halluziniert
hatte/ —

Zu meinem lebhaftesten Bedauern hat sich auch dieses
letztere Phänomen nicht in meiner Gegenwart abgespielt.
Ich finde indessen keinen Anlaß, dessen Realität zu bezweifeln
, da ich wahrlich nicht wüßte, zu welchem Zwecke
das wahrheitsliebende junge Mädchen ihre Erzählung er-


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