Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 424
(PDF, 204 MB)
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424 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1912.)

dem Volke sogar die Worte, die zu ihnen von (Jott oder
seinen Engeln gesprochen worden wären, und die sie in>
wachen Zustande oder Traume vernommen hätten. Danehen
werden noch von ihnen, den Priestern, andere, dem Volke
wohl wunderbar vorkommende Phänomene berichtet, die
sich ganz so anhören lassen, als hätte es schon zu damaligen
Zeiten okkulte Phänomene des Menschen gegeben. Die
griechische Götterlehre, namentlich aber die brahmanische
und die buddhistische Religionslehre, vor allem aber das
„Buch der Bücher", die Bibel, das Lehrb'ieh für Anhänger
der jüdischen und christlichen Religion, ist davon überreichlich
voll. Liegt es da nicht sehr nahe, behaupten zu
müssen, daß schon in damaliger Zeit zahlreiche okkulte
Phänomene beim Mensehen, ja vielleicht damals viel zahlreicher
als heute, vorgekommen sein könnten und sicherlich
auch tatsächlich vorgekommen sind, zumal eme große
geisrJge Bildung, wenn sie sich nicht zugleich mit Glauben
paait, wie in heutiger Zeit, nicht gerade ein das Auftreten
okkulter Phänomene begünstigendes Moment ist? In damaliger
Zeit war wohl das durchschnittliche menschliche
Bildungsniveau; namentlich auf naturwissenschaftlichem Gebiet
, noch gering, und was dem Menschen damals an Wissen
gebrach, das ersetzte er durch den Glauben. Er fürchtete
einen Gott, an den man ihn glauben lehrte und den er nicht
verstehen konnte. Jedenfalls sind die damaligen Gotteslehren,
die man noch wört'ich oder buchstäblich nahm und in ihrem
richtigen Sinn nicht verstehen konnte — das wenigstens ist
für den Verfasser dieses khr —, aus Erscheinungen und
Kundgebungen dieser Erscheinungen entstanden, die der damals
lebende Mensch häufiger als jetzt aus einer Jenseitswelt
erhielt, von den astralen, oft auch vielleicht sogar materialisierten
Gestalten verstorbener Menschen, die schon im
Jenseits eine weitere Entwicklung durchgemacht hatten,
und daher andere noch lebende Menschen schon belehren
konnten, auf Grund ihre« eigenen Erfahrungslebens früher
hier auf dieser Erde.

Auf diese Art, also „spiritistisch*, oder auch, und zwar
in noch häufigeren Fällen, aus der okkulten Natur des
lebenden Menschen selbst heraus, lassen und ließen sich fast
alle okkult erscheinenden Begebenheiten, die die Bibel
schildert, o ier auch die Gedenkbücher der Chinesen und
Inder über Buddha's, der Parsen über Zoroaster's, der Mosleminen
über Muhammed's Leben usw. vernünftig erklären.
Alle direkten angeblichen Gespräche mit Gott (Allah) oder
seinen Engeln, alle Prophezeiungen, wichtigen Träume und
Traumdeutungen, alle anscheinenden Wundertaten einzelner


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