Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 429
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0433
Oehler: Die hypnotische Gedankenübertragung. 429

der bekannten Skepsis gegenübersteht, so will es dennoch
immer noch nicht gelingen, mH Hilfe des Experimentes
diesen Vorgang so vor Augen zu führen, daß jeder Zweifel
weichen muß und die Bedingungen zum Gelingen dieses
Phänomens exakt klargelegt werden können. Nach meinem
Dafürhalten liegt die Ursache des Mißlingens derartiger
hypnotischer Experimente in der Hauptsache darin, daß
man die Hypnose zumeist durch das Fixieren glänzender
Gegenstände einleitet. Dieses ziemlich langanhaltende Anstarren
eines glänzenden Punktes ermüdet durch Uberreizung
der Nerven gewisse Gehirnpartien derartig, daß
von einer feineren Gehirnbeeinflussung keine Rede mehr
sein kann; denn jede Überarbeitung irgend eines Teiles
des Gehirnes muß naturnotwendig infolge übermäßigen
Blutzuflusses ermüden und demzufolge in seinen sensiblen
Leistungen stark zurückgehen, so daß nur noch bloße
Reflextätigkeiten zur Ausführung gelangen, welche mit
Hilfe der Sinnesbeeinflussung vor sich gehen. Dasselbe
findet bekanntlich auch bei chloroformierten Personen
statt.

Ich verspreche mir weit eher Erfolge, wenn der hypnotische
Schlaf nur mit Hilfe des Streichens (sogenanntes
Magnetisieren) herbeigeführt wird. In früheren Jahren
habe ich selbst auch mit wenigen Strichen (zuweilen genügten
1 bis 2 Striche) über den Kopf verschiedene Personen
in hypnotischen Schlaf versetzt. Ich hatte aber zu
jener Zeit leider noch kein Verständnis für okkulte
Forschungen, sonst hätte ich auch Versuche mit Gedankenübertragung
damit probeweise verbunden. Erinnern kann
ich mich jedoch, daß ich eine solche in magnetischen
Schlaf versetzte Person einige Tage nach dem hypnotischen
Experiment mit dem Gedanken ansah, der Betreffende
möchte doch mit Hilfe meines Willens per
Distanz einschlafen, und in der Tat zog es dem Herrn die
Augen zu.

Ich brauche wohl nicht besonders hervorzuheben, daß,
sowie im allgemeinen sich nicht jede Person selbst durch
Fixieren von Gegenständen, in den Tiefschlaf versetzen
läßt, dasselbe auch beim Verfahren mit Hilfe des Streichens
der Fall ist. Die gegenwärtigen Vorführungen von Berufsgauklern
und ehemaligen Taschenspielern haben selbstverständlich
mit der echten Gedankenübertragung nicht das
Mindeste zu tun.

Die Erzielung des hypnotischen Schlafes durch
Streichen hat wohl auch noch eine andere Ursache, als
wie die der Wirkung der Einbildungskraft, welche von


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0433