Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 433
(PDF, 204 MB)
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Bertin: Ein Besuch bei Camille Flammarion.

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Entlassung anders; sie hat meine spätere Laufbahn auf
das günstigste beeinflußt, mir sozusagen die Freiheit
wiedergegeben, übrigens habe ich aus meiner Bewunderung
für die wissenschaftlichen Leistungen Le Verrier^s
nie Hehl gemacht; seine Entdeckung des Planeten Neptun
ist eine der glänzendsten Taten der Astronomie."

Die Erwähnung des Namens Victor Hugo gibt mir
den Anlaß, Flammarion nach seinen Beziehungen zu dem
Poeten und anderen berühmten Männern seiner Generation
zu fragen. „Mit Victor Hugo kam ich schon im Jahre
1862 in schriftlichen Verkehr, denn der Poet lebte damals
in der Verbannung, in Guernsey. Als ich mich später
spiritistischen Studien hingab, im Verein mit Victorien
Sardou und Arsene Houssaye, gehörte auch Victor Hugo
zu unserem K reise. Er hatte bereits in Jersey, im Verein
mit Madame de Girardin und Auguste Vacquerie, spiritistische
Sitzungen abgehalten, deren Ergebnisse er in drei
Manuskriptheften niederlegte, die nicht publiziert wurden
und sich heute im Hugo-Museum befinden, ein Dokument
von größtem wissenschaftlichen Interesse. Victor Hugo
hat mir übrigens noch wenige Jahre vor seinem Tode
persönlich versichert, daß er niemals aufgehört habe,
an den Spiritismus zu glauben . . . Lamartine
stand, als ich ihn kennen lernte, bereits an der Schwelle
seines Lebens, ein schöner Greis, aber hart bedrängt von
seinen zahlreichen Gläubigern. Sein Platz als Dichter ist
unmittelbar neben Victor Hugo, aber als er 1869 starb,
wurde sein Leichenbegängnis keineswegs zu einer nationalen
Trauerfeier, und wrenn Victor Hugo die Morgenröte der
Republik nicht erlebt hätte, wäre sein Katafalk nicht unter
dem Triumphbogen der Champs-Elysees ausgestellt worden!
Das zweite Empire war seinen wahrhaft großen Männern
gegenüber nicht immer gerecht P

„Aber da Sie," fährt er dann lächelnd fort, „den
Lesern eines österi eichischen Journals von mir erzählen,
möchte ich da den Dr. Gruby erwähnen, einen Österreicher,
der eine ausgebreitete aristokratische Klientel hatte und
auf dem Montmartre hauste, wo er sich als eifriger Astronom
ein wunderschönes Observatorium eingerichtet hatte.
Als Arzt war Gruby einer der sonderbarsten Käuze, die
mir je untergekommen sind, und obzwar er als Chirurg
sehr geschickt war, hielt er doch im allgemeinen nicht viel
von der Medizin. Für die meisten seiner adligen Patienten,
die zum Teil eingebildete Kranke waren, hatte er sich sehr
sonderbare Kuren ausgedacht; so verordnete er dem einen
— es war die sogenannte Sommerkur — jeden Tag um


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