Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 547
(PDF, 204 MB)
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M. K.: Die soziale Bedeutung des Okkultismus. 547

blinder Zufall, sondern er verdankt sie einem freien
Willensentschluß seines transzendentalen Subjekts, der
allerdings mit seiner Auffassung als irdischer Mensch bedenklich
kontrastieren kann. Diese gegebene soziale Lage
entspricht seinem derzeitigen geistigen Entwicklungszustande,
bezw. bietet ihm die relativ beste Gelegenheit, seine geistige
Entwicklung zu fördern. Auch müssen die verschiedensten
äußeren Verhältnisse auf Erden vorhanden sein, um
den unendlich verschiedenen Graden geistiger Zustände
entsprechende irdische Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.
Die irdische, materielle und soziale Ungleichheit entspricht
sonach einem geistigen Naturgesetz, und nie und nimmer
wird daher ein sozialdemokratischer Zukunfsstaat mit
materieller und sozialer Gleichheit aller seiner Glieder sich
verwirklichen lassen.

Wohl aber kann durch entsprechende soziale Einrichtungen
die Möglichkeit, daß der einzelne seine selbst
gewählte Lage für sich, d. h. für seinen geistigen Menschen
am zweckmäßigsten ausnützt, ganz bedeutend gehoben
werden. Es wäre falsch, anzunehmen, daß der Okkultismus
zum Quietismus und zur fatalistischen Ergebung verleite
; denn gerade der Kampf gegen ungünstige äußere
Verhältnisse bietet der Individualität des Menschen die
beste Möglichkeit, ihre guten Eigenschaften zu üben und
zu stärken. Sie würde durch ein absichtliches Vermeiden
dieses Kampfes mittels Askese oder Selbstmord somit
gegen ihre eigne höhere Einsicht handeln.

Alle diese Ausführungen haben zur Voraussetzung
die Lehre von der Keinkarnation, welche Dr. Hübbe-
Schleiden*) nicht mit Unrecht „einen verklungenen Ton
des Christentums* nennt, und die neuerdings durch die
Forschungen des französischen Gelehrten de Roehas**) aus
dem Stadium einer bloßen logischen Theorie sich herauszuschälen
und sich der wissenschaftlichen Begründung zu
nähern scheint.

*) Dr. Hübbe-Schleiden: „Die Lehre der Wiederverkörperung
im Christentum. Ein trerklungener Ton des Christentums*. Leipzig,
Verlag von Max Altmann.

**) de Kochas: „Les vies successives." Paris, Bibliothfeque
Chacornac, 1911.


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