Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 552
(PDF, 204 MB)
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552 Psych. «Studien. XXXIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1912.)

ihren Eltern oder deren Abstammung ähneln, niemals aber
einem vorgeburtlichen Geist, welcher den Körper formt
oder etwa einer Phantasievorstellung der Mutter. —

Ich komme nun zum Hauptbeweispunkt für du PrePs
Philosophie und zwar zur Erscheinung des Doppelgängers.
Wir besitzen gegenwärtig, dank der Ergebnisse der Forschung
auf okkultem Gebiete, experimentelle Beweise dafür,
daß die Erscheinung des Doppelgängers nicht mehr in das
Eeich der Fabel zu verweisen ist, so daß man nicht gezwungen
ist, als Beweis hierfür Geschehnisse aus grauer
Vergangenheit anzuführen; vielmehr kann man, ohne seiner
Ehre etwas zu schaden, für das Vorhandensein dieses Phänomens
voll und ganz eintreten. Jedoch kann ich keineswegs
in dem Gebilde des Doppelgängers die Seele der
spiritistischen Philosophie du PrePs erblicken, sondern nur
eine stoffliche Absonderung des menschlichen Körpers, eine
Emanation, welche durch die einwirkende Kraft der
menschlichen Geistestätigkeit, sei es infolge Suggestion oder
Autosuggestion oder anderer Ursachen, sich allmählich bildet
und darnach von ihm trennt, wie der Duft von der Blume.
Der Körper solcher Versuchspersonen ist daher auch nach
dem Austreten des Doppelgängergebildes durchaus nicht
entseelt, sondern besitzt noch genau wie vorher seine
geistige Funktion. Nur ist dies nicht immer wahrzunehmen
, da das betreffende Experiment der „Entdoppelung"
mit Hilfe der Suggestion vor sich geht und der Versuchsperson
die Gedanken in jenem Sinne übertragen werden.
Denn wie ließe es sich sonst erklären, daß es Beispiele
gibt, bei welchen der Betreffende seinen eigenen Doppelgänger
wahrnimmt?

Carl du Prel sucht letzteren Zustand dadurch zu erklären
, daß er annimmt: es ist nur die organisierende
Funktion der Seele ausgetreten, während er ein vollständiges
Austreten, d. h. mit selbständigem, geistigem
Handeln erst annimmt, wenn der stoffliche Körper gleichsam
im Starrkrampf liegt. Jedoch sei in beiden Fällen die
Abtrennung des Doppelgängers keine vollständige, indem
nicht nur noch Verbindungsfäden der Bewußtseinshälften,
sondern auch eine Solidarität der beiden Leiber bestände
(siehe „Monistische Seelenlehre", S. 173,174. Du Prel teilt
die Seele in zwei Teile und zwar in den organisierenden
Teil und in den mit Bewußtsein ausgestatteten Teil).

Ein Beispiel möge dies erläutern. Der Kirchenrat
Horst erzählt als Augenzeuge folgendes: Ein junger Gelehrter
kam in das von Horst bewohnte Haus, um dort
dem Familienvater einen Besuch zu machen. Da er im


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