Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 594
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0598
594 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1912.)

Trompete zu tanzen, doch war das Explosionsmittel derart
brisant, daß sieh Beulen in der Trompete bildeten, und da
wir bei Mrs. Wiedas Trompete keine solche Beulen sahen,
mußte die Hypothese, daß Jodstickstoff verwendet wurde,
verlassen werden. Wir gingen jetzt zu dem anderen Stoff
über, der gleichfalls viel im Hokuspokus verwendet wird,
nämlich metallisches Kalium, und in einer Konferenz mit
einem professionellen Zauberkünstler hörten wir, daß Kalium
zu den bekanntesten Hilfsmitteln der höheren Magie gehört.
Für die Annahme, daß Kalium verwendet wurde, sprechen
folgende Beobachtungen, die Prof. Birkeland wahrgenommen
hat:

1. Vor der Explosion hört man einen schwachen,
zischenden Laut, 2. Prof. Birkeland bemerkte, daß der früher
trockene Trichter nach der Explosion voll mit kleinen
Wassertropfen besetzt war. 3. Im inwendigen Teil des
Trichters haben wir Kalium nachgewiesen. 4. Man sah
keine bedeutend leuchtende Flamme, erzählte Prof. Birkeland
.

Diese Beobachtungen deuten darauf, daß Kalium als
Explosionsmittel angewendet wurde. Die Explosion selbst
kann man sich auf verschiedene Art hervorgerufen denken.
Mit Hilfe des früher genannten klebrigen Stoffes kanu Mrs.
Wriedt zum Beispiel ein kleines Stück Kahum in dem
schmalen Teil des Trichters befestigt haben, das dann infolge
Selbstoxydation hinunterfiel und mit Wasser in Berührung
kam. Es kann auch metallisches Kalium mit einer Pille
verbunden gewesen sein, in der Wasser eingeschlossen war;
es läßt sich denken, daß das eingeschlossene Wasser nach
bestimmter Zeit seine Umhüllung auflöste und so mit dem
Kalium in Berührung kam.

Was das gefundene Hexenmehl anbelangt, so glauben
wir, daß es bei früheren TasehenspielerkniÖen gebraucht
wurde. Wie ich aus Kopenhagen^ Zeitungen ersehe, sind
Mrs. Wriedt's S^ancen, die hier in Christiania mit 10 Kronen
(norwegisch) berechnet wurden, bereits auf 15 gestiegen,
so daß es sich ihr wohl lohnen dürfte, an Stelle der simplen
Aluminiumtrompete sich bald eine solche aus Gold oder
Platin anzuschaffen/**)

*) JSähere Aufschlüsse darüber, wie man sich das Zustandekommen
der „Geisterstimmen" im Einzelnen vorzustellen hat, bleiben
abzuwarteo. — Eed.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0598