Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 611
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Bürk: Die Schlammschnecke.

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und festgehalten werden. Lieht- und Tonbilder aber sind
nahe verwandt, wie in den „Psych. Stud.* behandelte physikalische
Versuche beweisen. Auch beim Denken müssen wir den
Atem an-, bezw. zurückhalten unter gleichzeitigem Pumpen
von Blut nach dem Kopf. Hört im Schlaf dieser Vorgang
auf, so steht der Denkapparat still; die C O 2 strömt nachts
ungehemmt durch die Respirationsorgane aus dem Menschen
hervor. Deutlicher noch als bei Lebenden kann man dieses
Schaffen im Innern des Menschen bei Sterbenden beobachten
oder aus Erzählungen von Wiederbelebten entnehmen. Daß
der Mensch früher schon diesen Zusammenhang zwischen
CO2 Bildung und geistiger Tätigkeit erkannte, beweist die
Anwendung desselben Wortes für CO2 enthaltende oder
rasch erzeugende Getränke (spiritus). (Man vergleiche auch
Ap. G. 2,1 ff.) Da der Mensch in kräftiger Vertretung und
Förderung gemeinsamer Interessen seinen eigenen Vorteil
erkannte, fand er bald ein Mittel, sich mit Seinesgleichen
auch auf weitere Entfernungen in Verbindung zu setzen.
Es entstand die Sprache. Sie, »die Scheide, darinnen das
Schwert des Geistes steckt*, ist nichts anderes als ein mit
Hilfe der den Ausgang des CO 2-Apparates bekleidenden
Häute und Muskeln gehemmtes oder gefördertes Entweichenlassen
der CO2. In ihr kommen alle seelischen Bewegungen
zum Ausdruck und zur Mitteilung. Wie diese Art des
Entweichens der CO2 mit den sonstigen Körperbewegungen
zusammenhängt, zeigt das Nerven- und Muskelspiel
Stotternder, zeigen die Gesten der Eedner, zeigen kleine
Kinder, wenn sie zu sprechen beginnen, ferner Wilde bei
ihrenTänzen und Gesängen (wie die Pescheräs nach Darwin's
Beschreibungen). Je ruhiger die CO 2 beim Sprechen entweicht
, je weniger beim Atmen störende Einflüsse sich geltend
machen, desto besser ist der Fluß der Bede. Papagaien
sind schlechte Flieger, der Mensch ist ein schwacher Renner
(vgl. auch das Beispiel des Demosthenes).

Beim geistigen Arbeiten fand der Mensch bald wunderbare
Beziehungen zwischen Aufnahme von Nahrung und
seelischer Arbeit. Jetzt drückt man diese Beziehungen
zamTeil in chemischen (bezw. mathemat) Formeln aus. Soviel
Stoffaufnahme, soviel geistige und körperliche Arbeit. In
der Regel nimmt ein Erwachsener 18 g Stickstoff und 28 g
Kohlenstoff zu sich. Ebenso wichtig dabei ist die Aufnahme
von Sauerstoff. Die Nase erweist sich hierbei als
ausgezeichnetes Empfindungsorgan. Sensitive Naturen entwickeln
einen außergewöhnlichen Spürsinn in dieser Hinsicht.
Es hieße Wasser ins Meer tragen, wollte man reden von
Mitteln zur Anregung zu geistiger Arbeit bei den Großen


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