Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 627
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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einen Kameradena, „Der Mai ist gekommen", „Das haben
die Mädchen so gerne14 und einige Lieder aus: „Rund um
die A Ister*. Für einen Kater als Anfangsrepertoir ganz
ansehnlich! Uberhaupt hat er manche unästhetischen
Katzengewohnheiten gänzlich abgelegt. Manierlich „ißt* er
seine Mahlzeiten, sie graziös mit der Pfote zum Munde
führend, selbst Flüssigkeiten schleckt er nicht auf, wie seine
Katzen-Brüder und Schwestern, nein, zierlich steckt er das
Pfötchen in die Tasse und führt die darin befindliche Milch
auf diese Weise in den Mund. Das schreckliche Miauen,
durch das uns andere Katzen, namentlich wenn sie ihre
Konzerte auf den Dächern unserer Wohnhäuser abzuhalten
belieben, oft in nicht geringe Verzweifelung versetzen, hat
Peter gänzlich verlernt. Will er seinem Mißfallen oder seiner
Freude Ausdruck geben, so geschieht es durch „nein, nein,
nein". Miau spricht er auch nicht nach, wenn es ihm vorgesprochen
, sondern beharrt bei seinem Nein. Bei einem
amerikanischen Tee, der in Hamburg zum Besten des
dortigen Tierschutzvereins in dem vornehmen Esplanaden-
Hotel gegeben wurde, hat „Peterle" sich glänzend bewährt.
Das schöne Tier erregte die gerechte Bewunderung aller
Tierfreunde, und auch die pessimistischsten Leute mußten
die Tatsache anerkennen, wirklich etwas noch „nie Dagewesenesa
gesehen und gehört zu haben. Ja, manche wurden
durch das Benehmen des wohlgesitteten, sprechenden Katers
veranlaßt, an ein Wunder' zu glauben! Doch wer sich mit
dem Seelenleben der Tiere beschäftigt hat, wird wissen,
daß alles durch natürliche Mittel und Wege vor sich gegangen
. Nun aber höre ich im Geiste manche meiner lieben
Leserinnen kopfschüttelnd fragen: „Was hat denn das Tier
mit unserem ,Reich der Frau' zu tun, in dem doch nur
die Interessen der Frau vertreten werden sollen?* Pardon,
meine Gnädigsten, es handelt sich hier nicht allein um das
Tier, sondern vor allem auch um die, welche sich der
Mühe unterzogen, die in dem Kater schlummernden Fähigkeiten
zu wecken und zu bilden und auf wissenschaftlicher
Grundlage durch richtige Handhabung des Kiefers und das
Ziehen einiger Zähne des Tieres die Möglichkeit zu schaffen,
daß es die ihm vorgesprochenen Laute klar und deutlich
nachsprechen konnte. Außerdem gehörte eine bewunderungswerte
Geduld dazu, täglich mit dem Kater die Sprechübungen
vorzunehmen, ohne die sonst bei Tierdressuren
üblichen Schläge auszuteilen. Im Gegenteil ist es nur der
sich stets gleich bleibenden liebevollen Behandlung seiner
Herrin, einer Hamburger Zahnärztin, zu verdanken, daß
sich aus dem verhungerten, häßlichen, scheuen Kätzchen,


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