Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 628
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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628 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1912.)

als welches es von seiner Lehrmeisterin auf der Straße
aufgelesen und dem sicheren Hungertode entzogen wurde,
ein so prächtiges, auffallend schönes Exemplar der Spezies
„Katze* entwickelt hat (wie es die dem Originalartikel beigegebene
Abbildung zeigt), das mit Menschenzungen zu
reden versteht und für Musik ein ausgeprägtes Interesse zeigt.

t) Ein Blick in die Zukunft. Der französische
Astronom Camille Flammarion kommt in der letzten
Nummer der „Revue« wieder einmal auf sein Lieblingsthema
, das Vorherwissen der Zukunft, zu sprechen und erzählt
eine Geschichte, die zu Beginn des Jahres 1865 sich
in Italien zugetragen haben soll. In Sarteano, einer Stadt
von 6000 Einwohnern im Bezirk Siena, gab es damals eine
Stadtkapelle von 34 Musikern, deren Dirigent eines Tages
den Entschluß faßte, ins Ausland zu fliehen, da er durch
politische Umtriebe den Verdacht der Polizei erregt hatte
und verhaftet zu werden fürchtete; bis zur Wiederkehr
besserer Tage wollte er sich von einem gewissen Vincenzo
Sassaroli, der erst seit kurzer Zeit in der Stadt lebte, vertreten
lassen. Als er mit Sassaroli, um ihn den Musikern
vorzustellen, in dem Saale erschien, in welchem die Konzertproben
stattfanden, sagte der neue Kapellmeister plötzlich
zu dem Besitzer des Hauses, einem Domherrn namens
Bacherini, und zu den Musikern, daß er das Gefühl habe,
als ob bald das Haus einstürzen und sie alle begraben
würde. Mit ungläubigem Staunen blickten ihn die andern
alle an, aber er ließ sich die Sache nicht ausreden und gab
sogar genau den Tag und die Stunde der bevorstehenden
Katastrophe an, mit einer solchen Sicherheit und Uberzeugung
, daß er — allgemeine Heiterkeit erregte. Man
hielt ihn für verrückt. Da man sich aber keine Vorwürfe
machen wollte, ließ man das Haus vom Dach bis zu den
Kellerräumen von Bauingenieuren untersuchen, und es wurde
festgestellt, daß es sich in jeder Hinsicht im besten Zustande
befand. Sassaroli blieb aber trotzdem bei seiner Behauptung
, die er jetzt sogar noch präzisierte, indem er erklärte,
daß das Haus nach vier Tagen zusammenbrechen würde.
Am vierten Tage sollte eine Musikprobe stattfinden;
die 34 Musiker waren sämtlich zur Stelle und Sassaroli
auch, der letztere aber nur um inständig zu bitten, daß sie
rasch wieder nach Hause gehen sollten; er war in solcher
Aufregung, daß die Musiker ihm, nur damit e sich beruhigte,
den Willen taten und sich entfernten. Als sie mit ihm die
überwölbte Treppe hinuntergingen, sagte er ängstlich:
„Langsam, langsam; geht doch langsam; ich bitte euch;
wenn ihr so schwer auftretet, werdet ihr den Einsturz noch


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