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Feter: Die Phantome der Toten.
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«1 ie Hypothese der Manifestation der Toten in
großem Maße zu stärken.4* *)
Fünfter Fall (aus den „Proceedings of tlie S.P.R/',
p. 175) Am 27. November 1887 befand sieh Miß B . . . .
in Melbourne (Australien). Sie lernte dort eine Dame,
Miß L. T . . . kennen, welche die Fähigkeit besaß,
mittels der Planchette automatisch zu schreiben. Eine«;
Abends erhielt man eine Mitteilung, welche mit dem
Namen einer sehr bekannten Schriftstellerin gezeichnet war
(M. N . . . .). Die Botschaft kündigte der Miß B . . . .
im, daß sich vor Ablauf des Jahres bei ihr mediuraistische
Fähigkeiten zeigen würden. Kurze Zeit darauf begab sich
Miß B. nach Otago und am Abend des 31. Dezember 1887
wurde sie von mehreren Freunden überredet, einen Versuch
mit einem Tischchen zu machen. Miß B . . . . erinnerte
sich hierbei an die Prophezeiung der Planchette
und wünschte Näheres zu erfahren. Da der Tisch typto-
logiseh die Anwesenheit des Geistes der M. N . . . . ankündigte
, fragte Miß B . . ., wann sich die prophezeiten
Fähigkeiten zeigen würden und in welcher Form. Es
wurde ihr geantwortet, daß der Geist der M. N . .. . noch
in dieser Nacht sich ihr zeigen würde. Dies war um
9 Uhr abends. Miß B . . . . erklärt, durch den Vorgang
nicht im mindesten aufgeregt worden zu sein. Sie ging zu
Bette und schlief, ohnehin die Sache zu denken. In der
Nacht erwachte sie plötzlich mit einem sonderbaren Gefühl
, das sie mit „innerem Schaudern" vergleicht. Trotz
der Dunkelheit bemerkte sie ein Phantom: es war eine
große Frau, in Weiß gekleidet. Dieselbe erhob sich langsam
zwischen Wand und Bett, die Hände nach Miß B____
ausgestreckt. Letztere versuchte, den Blick abzuwenden,
um dann wieder hinzusehen; sie sah das Phantom an derselben
Stelle. Dann wurde dasselbe allmählich kleiner, bis
e.s im Boden verschwand. Die Uhr zeigte 2 Uhr 25 Minuten
. Am Morgen erzählte Miß B . . . . das Erlebnis
ihren Freundinnen, welche heute die Sache bestätigen.
Sechs Wochen später empfing Miß B . . . . einen Brief
der Miß L. T . . .. aus Melbourne, in welchem letztere mitteilte
, daß sie am Abend des 31, Dezember 1887 bei einer
Freundin war und mittels der Planchette geschrieben habe.
Sie waren in Rapport mit dem Geist der M. N . . . . ge-
*) Sollten solche Fälle bei uns in Deutschland nicht vorkommen
? Bicher! Ich würde Jedem herzlich dankbar sein, der mir
bezügliche Mitteilungen machen würde. (Adresse: Oberst a. 1).
Jos Peter, München, Reitinoorstr. 27 I.)
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