Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 687
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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auf eine kühne, außerordentliche und hervorragende Intelligenz
schließen. Aber schon der nächste Grad bringt einen jähen
Absturz der Werte und ist ein Zeichen, für ein oberflächliches
Denken und für Frivolität. In ähnlicher Weise lassen
sich auch nach der anderen llichtung hin, bei einer über
den normalen Durchschnitt hinausgehenden Beharrlichkeit
des Sehens, die Merkmale registrieren und deuten. Der
erste Grad über den Durchschnitt verrät Langsamkeit und
Schwere des Denkens, und zwei Grade weiter stößt man
bereits auf Stumpfsinn. Von John Gray vorgenommene
Experimente haben ergeben, daß die Beharrlichkeit des
weiblichen Sehens größer ist als die des Mannes.

i) Inst it ute für Psychiatrie und Vererbungslehre
. Der 1. Kongreß für Familienforschung, Vererbungsund
Regenerationslehre (im April 1912 in Gießen) forderte
ein Reichsirstitut zur Förderung der von ihm behandelten
Gebiete. Die Zentialstelle für deutsche Personen- und
Familiengeschichte (in Leipzig) sei zwar nutzbringend tätig,
aber nicht mit genügenden Mitteln versehen. Die Genealogie
ist nicht mehr ein Farailiensport, sondern, im Licht der Vererbungslehre
betrachtet, ein Allgemeininteresse. Im besondern
nehmen die Irrenärzte in steigendem Maß Anteil an ihr. —
Mit diesen Tendenzen berühren sich andere, die auf der
Jahresversammlung des Deutschen Vereins für Psychiatrie
(in Mai 1912 in Kiel) der Irrenanstaltsdirektor Geheimrat
Dr. Siemens (Lauenberg) vertrat. Er wünschte biologische
Forschungsinstitute zur Erforschung der körperllichen Grundlagen
der Geisteskrankheiten, Besonders bedürften die physiologisch
-chemischen Veränderungen, die sich bei geistigen
Erkrankungen im Organismus finden und möglicherweise
die Ursachen oder Mitursachen der Psychosen sind, eindringender
, in solchen Instituten zu leistender Untersuchung.
Eine dritte sehr maßgebliche Stelle, die sich mit verwandten
Fragen befaßte, war die „Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur
Förderung der Wissenschaft44. Ihre Forderungen, die sie
bereits in ihrer Januarsitzung aussprach, berühren sich am
nächsten mit denen des Kongresses für Familienforschung,
wenn auch das Institut für Entwicklungs- und Vererbungslehre
, das die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wünschte, vorwiegend
naturwissenschaftlich - biologisch gedacht war.
Schließlich sind die Bestrebungen zu nennen, die in der
Person des Geheimrats Prof. Dr. Sommer (Gießen) ihren
Hauptvertreter haben, der aus Gründen der Sanitätsverwaltung
die Zentralisierung der Irrenfürsorge durch das
Reich empfiehlt. Seine ins Einzelne gehenden Vorschläge
umfassen auch die vom Kongreß für Familienforschung an-

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