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Peter: Die Phantome der Toten.
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bemerkte nun, daß sein Verwalter immer sehr unruhig
wurde, wenn er kam, wie wenn derselbe ihm Etwas
mitteilen wollte, aber durch seine Frau zurückgehalten
würde. Bald darauf starb Purday und hinterließ ein
ziemliches Vermögen, was Mr. Shepard auffiel. Nach
einigen Wochen kam ein alter Mann namens Stanford zu
Shepard, sagte mit einigem Zögern, daß er ein Medium sei,
und fügte bei, eine wichtige Geisterbotschaft, welche
Shepard betreffe, übermitteln zu müssen. Bei diesen Worten
zog er ein Blatt Papier aus der Tasche und übergab es
Mr. Shepard. Dieser erzählte: „Es war der Form und
Sprache nach fast ein amtliches Schriftstück und begann zu
meiner großen Überraschung mit den Worten: „Ich,
Georges Purday von N ... .Ä Das Dokument enthielt ein
vollständiges Geständnis, gezeichnet mit dem Namen des
Verstorbenen .... Letzterer gestand infolge posthumer
Gewissensbisse, während seines Lebens ein ungetreuer
Verwalter gewesen zu sein, dei während einer langen Reihe
von Jahren seine Stellung mißbraucht habe, um ungestraft
seinen Herrn zu betrügen. Er wollte während seiner
Krankheit alles gestehen, aber er wurde durch seine Frau,
die immer anwesend war und die ganze Wahrheit wußte,
verhindert. Das mediumistische Schreiben schloß mit einer
ergreifenden Bitte an das Medium, das Dokument seinem
früheren Herrn zu überreichen.
Wie man sich leicht denken kann, war ich trotz meiner
öngläubigkeit durch diese Botschaft von jenseits des Grabes
tief bewegt. Ich begann sofort eine Untersuchung, um die
Behauptungen auf ihre Wahrheit zu prüfen. Sie wurden
leider auf das genaueste bestätigt .... Sehr merkwürdig
war bei der Botschaft der Umstand, daß die Schrift desselben
ein vollkommenes Faksimile der ziemlich charakteristischen
Handschrift Purday's war. ich unterbreitete den
Fall einem Sachverständigen von Ruf und das Urteil
lautete, daß die Dokumente (das mediumistische und ein
von der Hand des lebenden Purday geschriebenes Schriftstück
) (P.) von derselben Person geschrieben waren." —
Achter Fall aus Mrs. VerralPs Werk über ihre
eigenen Erfahrungen in automatischer Schrift („Proceedings
of the S. P. R.Ä, vol. XX, p. 222): Hierbei ist der merkwürdige
Umstand zu beachten, daß, während die Hand Mrs.
Verrall ihr unbekannte Dinge mitteilte, welche den verstorbenen
Sohn einer entfernt wohnenden Freundin betrafen
, diese Freundin, die, gleichfalls mit mediumistischen
Sehreibfähigkeiten begabt (ein wenig früher) eine Botschaft
von derselben Persönlichkeit erhalten hatte. Letztere sagte
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