Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 14
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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14 Psychische Stadien. XXXX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1913.)

wenn ich in Gesellschaft war, fiel mir plötzlieh etwas ein,
das ich sogleich in Verse brachte, die sich rasch und leicht
wie von selbst einstellten, während ich immer noch, wenn
auch etwas unaufmerksam, an der Unterhaltung teilnahm.
Auf dieselbe Weise kam ich zum Dichten, während ich in
Berlin auf der Straße giag, und bemerkte dann plötzlich,
daß ich vom Wege abgekommen und Irre gegangen war.
Ich mußte mich dann wieder zurechtfinden und dachte bei
mir, in dem Gewühl einer großen Stadt sei doch so etwas
nicht ganz ungefährlich. Nachts habe ich im Traum manchmal
Verse gemacht; was ich aber davon im Kopfe behalten
hatte, wenn ich erwachte, hat nie etwas getaugt. Phantastische
Träume habe ich genug gehabt, viel mehr aber noch sehr
einfache, ich möchte sagen, natürliche. Ich sah oder erlebte
etwas, das in allem so genau der Wirklichkeit entsprach,
daß ich nach dem Erwachen längere Zeit noch im Zweifei
war, ob ich es nur geträumt oder wirklich erlebt hatte.
Gewöhnlich war es etwas Erfreuendes. Noch jetzt im
Alter führen meine Träume mich immer in meine Kinderzeit
und in meine Heimat zurück, doch das wird bei allen
dasselbe sein*.

Das Nüchterne und Normale seiner Träume betont
Gustav Frenssen „Sobald ich einschlafe, träume ich.
Ich weiß daher, daß ich immer mich im Traum befinde, so
oft ich plötzlich geweckt werde. Wenn icJi allmählich erwache
, weiß ich wenig oder nichts von Träumen. Meine
Träume bind ruhig fortgehende, ernste und mit ganzem
Eifer bestandene Erlebnisse, immer des tätigen Manneslebens
, wobei Bedenken, Erwägungen, das Gefühl großer
Mühe eine starke Rolle spielen, doch ohne Katastrophen

Ein temperamentvolles Traumleben führt Ernst von
W ol zogen. „ Einige von mir besonders gehaßte Menschen %
schreibt er, „habe ich im Traum schon unendlich oft ermordet
und dabei wahrhaft bestialische Blutorgien gefeiert.
Dieser Traum pflegt regelmäßig einzutreten, wenn sich meine
Peiniger und Feinde am Tage irgendwo bemerklich gemacht
haben, und es schließen sich stets wild, phantastische Ver-
folgungsträume an. Ich glaube bemerkt zu haben, daß
meine Träume zur Zeit der Morgenröte kurz vor dem Erwachen
friedlicher, harmonischer und selbst logischer zu
sein pflegen, als die ganz grotesken Nachträume. Ich bin
nicht selten durch Träume zur Produktion angeregt worden.
Einmal habe ich sogar eine vollständige Novelle geträumt
und nur den erklärenden Schluß hinzugefügt*

Ein psychologisch geschulter Beobachter seiner Träume
ist der Dichter and Arzt Hugo Salus. Er schreibt:


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