Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 42
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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42 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1913.)

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Mr. Podmore über Besessenheit.*)

Die September-Ausgabe des „Journal of the American
Society for Psychical Research" bringt einen Artikel über
das „Problem der Besessenheit" von Dr. James H. Hyslop.
Unter Bezugnahme auf die Tatsache; daß alle Urkunden
der menschlichen Erfahrung mit angeblichen Tatsachen
durchdrängt sind, welche dämonische Besessenheit annehmen
, sagt Dr. Hyslop: „Moderne Psychiatrie jedoch
hat dieses Phänomen auf einen abnormen intellektuellen
Geisteszustand des Patienten zurückgeführt und hat dafür
keine Erklärung außerhalb des Organismus gesucht. Eine
materialistische Deutung der Natur kann kaum einen
anderen Standpunkt einnehmen, und dämonische Besessenheit
kann unmöglich wieder angeführt werden, bis die
Existenz der Geister in irgend einer Form dem menschlichen
Glauben annehmbar gemacht werden könnte." —

Der alte Streit zwischen natürlich und supranaturalistisch
erscheint wieder und Dr. Hyslop gibt die Erklärung
des religiösen Gemütszustandes, der bei Besessenheit die
Anrahme der Materialisten gelten läßt, während er gleichzeitig
eine innerliche Hinneigung zu einer spirituellen Erklärung
der abnormen geistigen Phänomene zeigt. Das ist
ganz natürlich. Das religiöse Gemüt ist in einer schwierigen
Position, ehemalige Zeugnisse mit modernen Erfahrungen
zu versöhnen, die zum größten Teil keine Stütze
für die Idee einer Besessenheit eines Agenten außerhalb
von ihm bieten. Dr. Hyslop sagt richtig, daß für den Materialisten
zuerst die Existenz der Geister bewiesen werden muß,
bevor man erwarten kann, daß er auf eine Erklärung hört,
die auf einem geistigen Agenten basiert. Bis er diesen
Beweis hat, kann er nicht getadelt werden, wenn er alle
Phänomene der Besessenheit natürlichen Ursachen zuschreibt
, zum Beispiel einer Gehirnverletzung. Doch der Doktor
findet einen annehmbaren Mittelweg in Verbindung mit
der Möglichkeit der Telepathie. Gib Telepathie zu — und
das ist heutzutage kein großer Schritt für den Wissen-

*) Uebersetzt aus „Light", London, 2. November 1912, von
Prof. Willy .Reichel, Los Angeles (Cal.).


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