Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 69
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Estella W. Stead: Was mein Vater als größte Aufgabe betrachtete. 69

geschehen. Unter solchen Umständen muß man sich nicht f
wundern, daß gute Medien so.selten sind." I

Mein Vater verglich oftmals die Schwierigkeit, sich
des Instrumentes zu bedienen, über das wir zur Verbindung
mit dem Jenseits verfügen mit jener, der wir so oft bei
Telephongesprächen begegnen. Wie oftmals gelingt es uns
nicht, ein Wort im Telephon zu verstehen! — Allein wir
behaupten deshalb nicht sofort, daß an dem andern Ende
der Linie Verstellung geübt wird oder daß das Telephon
<ein Apparat ist, der betrügt und täuscht. Mit den Medien
macht man es nicht so; alles wird ihnen so schwer als
möglich gemacht; man konstruiert die schwierigsten Be- *
weise und das Medium — durcbgehends ein sehr zartes •
Instrument — wird in eine ungünstige Geistesverfassung
versetzt, ehe nur die Sitzung ihren Anfang genommen hat. \

Nehmen Sie z. JB. den Fall Thomson, von welchem man
vor einiger Zeit in London sprach. Mein Vater und ich
wohnten mehreren Sitzungen bei, welche sie gaben, um die
Echtheit der mediumistischen Fähigkeiten der Mrs. Thomson
zu beweisen. Noch niemals habe ich eine Frau so
quälen sehen. Nicht nur daß man ihr alle Kleider weg- f
nahm und ihr Haar untersuchte, alles unter ständiger ;
strenger Überwachung und unter oftmals beleidigenden Be- \
merkungen einer Kommfesion von Damen, — sie wurde \
auch einer ärztlichen Untersuchung unterworfen, um sich I
in unwiderleglicher Weise zu versichern daß das Medium
nichts außen und nichts innen verborgen halte. Dann
wurde dasselbe in Kleider gesteckt, welche der Dame des
Hauses gehörten, und in das Sitzungszimmer geführt von
zwei Damen, welche die Hände des Mediums erst freigaben, als
letzteres auf dem Stuhl im mediumistischen Kabinett saß. Nach
solch' erniedrigender Behandlung mußte man sich wundern,
daß man irgendwelche Resultate erzielte, — und doch geschah
es in vielen Fällen, daß selbst nach den schärfsten
Prüfungen nur wenige Minuten verstrichen und eine schöne
in Weiß gekleidete Gestalt aus dem Kabinett kam; dann
erschienen andere Gestalten, jede in vollständig anderer
Weise wie die vorhergehende gekleidet. Alle, welche sich
auf Draperien verstehen oder jene, die versuchen, sich
selbst so zu kleiden, werden erkennen, wie unmöglich dies
ist in einem so beschränkten Baume und in der Dunkelheit
, ganz besonders wenn nur einige Minuten zwischen der
Erscheinung der einzelnen Gestalten zur Verfügung stehen.

Ich habe Mrs. Thomson in ein ganz anliegendes Kleid
«ingenäht gesehen; am Hals War es zugezogen* und selbst
Hände und Füße waren bedeckt. Wenige Minuten später


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