Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 76
(PDF, 209 MB)
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76 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1913 )

Die menschliche Psyche ein Doppel-Wesen

und Doppel-Ich.

Von Alois Kaindl, Linz a. D.

II.

Thomson J. Hudson's Theorie von einem Doppel-Ich.

(Fortsetzung von Seite 13.^

Teils wegen Schaffung einer passenden Phraseologie,
vornehmlich aber deshalb, weil es den Tatsachen am an-
gemessesten zu sein scheint, habe ich angenommen, daß der
Mensch mit zweierlei Geist begabt ist, und ich habe den
einen, indem es der Geist des gewöhnlichen Wachbewußtseins
ist, als den objektiven, den anderen aber, indem es
jener Geist ist, der in Funktion tritt, wenn der andere, wie
im Schlafe, in der Hypnose, im Trance etc. sich außer
Tätigkeit befindet, als den subjektiven bezeichnet. Sie
wurden also benannt, weil der erstere nur vermittelst der
fünf objektiven oder physischen Sinne von der objektiven
Welt Kenntnis nimmt; und der letztere, weil er die Quelle
aller subjektiven Erscheinungen ist. Dieser ist offenbar
das ursprüngliche Ego — die Seele. Es ist zweifellos, daß
er die Urweisheit des organischen Lebens repräsentiert
und folglich dem objektiven Geist um Jahrmillionen vorhergeht
, da letzterer nur die Funktion des Gehirnes und daher
dag Produkt organischer Entwickelimg ist. Mit einem
Wortti: der subjektive Geist ist der Geist des Instinktes in
den niederen Tieren und der Geist der Intuition im
Menschen, deren Unterschied jedoch nur ein gradueller ist
und von der Entwickelungsstufe abhängt. —

Jeder der beiden Geister ist mit speziellen Fähigkeiten
ausgestattet, welche dem anderen mangeln, und jedem von
ihnen sind seine eigenen, ganz bestimmten Schranken gezogen
. Andere Fähigkeiten werden von beiden Geistern
geteilt und unterscheiden sich von einander nur im Grade
der Wirksamkeit und Stärke. Die verschiedenen Fähigkeiten
lassen sich folgendermaßen klassifizieren:

1) Die einzige Fähigkeit oder Kraft, welche ausschließlich
dem objektiven Geiste eigen
ist, ist jene des induktiven Schließens.
Diese Kraft mangelt dem subjektiven Geiste völlig, weil
er beständig dem Einflüsse der Suggestion
unterworfen ist. Mit anderen Worten: er ist gezwungen
, seine Prämissen einer äußeren Quelle zu entnehmen
und kann daher nicht durch das induktive Ver-


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