Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 77
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0081
Kaindl: Die menschliche Psyche ein Doppel-Wesen. 77

fahren einer Sammlung von Tatsachen und Beurteilung
ihrer relativen Werte und ihrer Bedeutung eine selbständige
Prüfung anstellen.

2) Die Kräfte, welche beiden Geistern gemeinsam sind,
sind Gedächtnis und deduktive Schlußfolgerung. Doch ist
der Unterschied im Grade auffallend. So ist das Gedächtnis
des subjektiven Geistes absolut und potentiell (der Möglichkeit
nach) vollkommen; während das objektive Gedächtnis
beschränkt ist und größtenteils von Ideenassoziation
und beständiger Wiederfunktionierung von
Gehirnzellen abhängt. Deduktion ist eine notwendige
Begleitfunktion der Induktion
und daher auch im Besitz des objektiven
Geistes. Sein Vermögen ist jedoch beschränkt, während
das deduktive Vermögen des subjektiven Geistes potentiell
unfehlbar ist.

3) Die Fähigkeiten, welche dem subjektiven Geiste
allein zukommen sind die folgenden: a) Instinkt oder
Intuition; b) telepathische Kräfte; c) telekinetische Energie;
d) er ist der Sitz der Gefühle.

Nicht ein« der obengenannten Kräfte wird auch nur
im geringsten Grade vom objektiven Geiste geteilt. Das,
was man im objektiven Geiste zuweilen mit Intuition verwechselt
, ist nichts anderes als rasche Induktion. Doch besitzt
er weder telepathische Kraft, noch telekinetische
Energie, noch Gemütskräfte. Das, was man im objektiven
Geiste gewöhnlich fälschlich für Gefühle hält, ist nichts
weiter als eine Rückwirkung des objektiven Gedächtnisses
auf den subjektiven Geist. Der Sitz der Gemütsbewegungen
ist dessen ungeachtet im subjektiven Geiste, wo sie, ehe im
organischen Entwicklungsprozesse ein objektiver Geist
entwickelt wurde, seit Äonen existieren.

Man wird nun ersehen, daß zwei von den oben aufgezählten
Fähigkeiten, nämlich Telepathie und Telekinesie,
in diesem Leben keine normale Funktion erfüllen. Ebensowenig
kann, außer in hochgradig abnormen Zuständen des
Körpers, eine auch nur annähernd vollkommene Wirksamkeit
erzielt werden. Auch können sie in diesem Leben
keinerlei praktische Verwertung finden. Selbst die Telepathie
, als die vielversprechendste, hat niemals irgend einem
praktischen Zwecke gedient. Auch läßt sie sich zur Übermittelung
von Botschaften aus dem Grunde nicht verwenden
, weil diese infolge der Suggestibilität des subjektiven
Geistes ganz unzuverlässig sein würden. Ferner ist sie zur
Herstellung einer geistigen Verbindung ein zu grobes und
ungeeignetes Mittel. Hingegen scheint es ein geistiges Ver-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0081