Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 123
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht

123

Der Verfasser führt iu dem sehr persönlich gehaltenen theoretischen
Teil seines Werkchens die Umstände an, welche nach seinem
Ermessen für das Vorhandensein des tierischen Magnetismus
sprechen, speziell die Einwirkung der Hand auf den Sthenometer,
auf Mikroben und pflanzliche Keime, auf Grund von Experimenten
im „Institut g£n£ral psycbologique" des Prof. Fayre, an denen er
teilgenommen hat. In der zweiten Abteilung behandelt er die
Technik des Magnetisierens in einer, wie wir sagen müssen, zwar
kurzen und bündigen, aber recht anschaulichen Weise. Interessenten
werden durch die Anschaffung des Büchleins durchaus auf
ihre Kosten kommen. Freudenberg - Wilhelmshöhe.

Monde moral, l'ordre des fins et des progres. Von Henry L a g r e* -
sille. Paris 1911, Librairie Fischbacher Gr. 8°, 517 S.

Gegenüber diesem umfangreichen und bedeutungsvollen Werke
müssen wir uns leider mit einer kurzen Inhaltsangabe begnügen.
In vier Büchern werden zunächst der Begriff der Moral, die verschiedenen
Moralgesetze, die Uebereinstimmung des suprasensibeln
Verlangens mit der Pflicht, die Moralfunktion im individuellen und
sozialen Leben, die moralische Freiheit und der Fortschrittsgesichtspunkt
behandelt Das zweite Buch bespricht die Moral als Ideal,
die moralischen Werte, die potenziellen und imperativen Prinzipien,
die Moral als Erfahrung, die in ihr liegenden Lehren, die Philosophie
Jesu. Im dritten Buch wird ein Ueberblick über die Moralkunst
in ihren Hauptpunkten geboten, woran sich moralische Vorschriften
und Abhandlungen über die Pflicht als Fortschritt, die
Liebe als Tugend, die differenzierte Erziehung und das soziale
Leben schließen. Das vierte Buch handelt von der Präexistenz und
Inkarnation, bietet Beweise für vorhergegangene Leben und zukünftige
Leben, sucht das Problem des universellen Lebens zu
lösen und schließt mit einer Moralgeschichte der Menschheit. Dem
Werke muß nachgerühmt werden, daß es eine Fülle interessanter
Anregungen bietet. Freudenberg - Wilhelmshöhe.

Heinrich Steinitzer: Die Tragödie des Ich. Roman. Verlag von Egon
Fleischel & Co., Berlin W. 9. 357 S. Preis 5 M.

Ein schweres, düsteres Leben ist es, das in diesem Ich-Boman
zur Darstellung gelangt. Ein Leben der Sehnsucht und Einsamkeit,
wie es heute von Unzähligen gelebt werden muß, das nach vielen
fruchtlosen Versuchen, aus dem Dunkel zu entkommen, nur einmal
in einer Episode gewaltiger Leidenschaft vorübergehend zu Licht
und Freude gelangt. Vorübergehend, denn auch die Macht dieses
Erlebnisses bricht an dem Unvermögen, der Herrschaft des Ich zu
entfliehen , zusammen. Die Abkehr von der Liebe zum Weibe bereitet
den Weg zu der allgemeinen, selbstlos erscheinenden Menschenliebe
, bis auch sie als trughafte Geburt des Begehrens nach eigenem
Glück erkannt wird. Aber auch dieses Leben findet aus Wirrnis
und Widerspruch seine Erlösung, freilich weitab von dem, was
Philistern!oral eine solche nennt. Das Pathos der seelischen Konflikte
ist in eine fast dürftige äußere Umgebung und eine Reihe
von Vorgängen wenig abenteuerlicher Art eingebettet Dadnrch
wird die Erzählung dieses einen Lebens zur Geschichte vieler Leben,
das Einzelschicksal zur Tragödie eines Merschheitstypus, ohne daß
der Charakter unmittelbarster Wirklichkeit und Anschaulichkeit
auch nur einen Augenblick verloren ginge. Wir bewegen uns
ständig in Tiefen der Seele und zugleich auf der jedem bekannten
Oberfläche des alltäglichen Lebens. So werden uns auch die Tiefen
vertraut und manches, das in uns selbst und an den Menschen


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