Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 132
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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i:)2 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 3. Heft. (März 1918.)

die Türen, die Mutter weinte, der Vater erinnerte mich
mit leiser Stimme an die Transfusion mit Hundeblut!

Es gelang mir leicht, die unglückliche Familie zu beruhigen
, indem ich Em ... in Lethargie versetzte, worauf
sie ruhig und still wurde. In der Folge vermehrten sich
die Nadeln und eines schönen Tages bildete sich eine wahre
Phlegmone (Form einer Bindegewebsentzündung) am linken
Eilenbogen. Man war gezwungen, Em ... in den fünften
Saal des Hospitals aufzunehmen, wo ich die radioskopische
Prüfung vornahm, und hierauf die radiographische der entzündeten
Partie, welche ihr Fieber verursachte und eine
starke Geschwulst des Gelenkes hervorrief, das unbeweglich
wurde und sehr schmerzhaft für jede Berührung war.

In das entzündete Gelenk waren tief zwei große Stecknadeln
gesteckt, so daß man zu chirurgischen Maßnahmen
schreiten mußte. Man bereitete alles Nötige zur Operation
vor, mit der zwei junge Chirurgen von Ruf begannen, als
Schwierigkeiten hinsichtlich möglicher nervöser Komplikationen
durch etwaige Chloroformnarkose auftauchten. Ich
wollte daher bei der Operation anwesend sein und als die
Kranke auf den Operationstisch gelegt wurde, wandte ich
den gewöhnlichen leichten Druck auf die Augäpfel an,
ohne irgend ein Narkotikum zu geben, und nach wenigen
Minuten fiel Em ... in Schlaf. In diesem Zustand konnte
man die Operation, die ziemlich anstrengend war und ungefähr
eine halbe Stunde währte, zu Ende führen, ohne
daß man andere betäubende Mittel notwendig gehabt hätte.

Im Verlaufe der Heilung hatte ich Gelegenheit, Mlle.
Em . . . mehreremale den Studierenden vorzustellen, vor
welchen ich leicht somnambulische Zustände hervorrufen
konnte, die gestatteten, Nadeln einzustecken, ohne daß sie
es fühlte. Die seltenen Fälle aber, in denen ich die Szene
des Selbsteinführens von Fremdkörpern erhielt, indem ich
ihr Nadeln gab, damit sie dieselben selbst ins Fleisch
stechen sollte, gelang mir, wie ich gestehe, hier nicht.

Eines Tages wollte ich zu Vergleichsstudien Em . . .
zugleich mit einer anderen Hysterischen vorstellen, welche
seit mehreren Jahren die mit der Anstalt verbundene Abteilung
für nervöse Krankheiten besuchte. Es genügte,
dieser Frau zu sagen: „Schlafe/4 um sie in Schlaf zu versetzen
. Sie hatte seit Jahren eine Kontraktur des rechten
Armes mit vollständiger und absoluter halber Empfindungslosigkeit
*) Im Schlafe jedoch konnte man diese leicht beseitigen
und die Unempfindiichkeit aufheben oder sie be-

*) „Hemianästhesie."


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