Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 156
(PDF, 209 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0160
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Psychische Studien. XXXX. Jahrg 3. Heft. (Marz 1913.)

Telepathische Träume.

,,I>enn es sind zwo Pforten der nichtigen Traumgebilde.
Die»e von Klfenbeine gebaut und jene von Hörne.
Die nun geh'n aus der Pforte geschnittenen Elfenbeines,
Solche täuschen den (reist durch wahrheitlose Verkünd'gung,
Aber die aus des Ilornca geglätteter Pforte herausgeh'n,
Wirklichkeit deuten sie «in, wenn der Sterblichen einer

sie schauet."

Homer, Odyssee" 19, 5O1 tf. (Voss).

Wir haben schon in den ersten Kapiteln dieses Buches*)
über die prophetischen Träume gesprochen. Tch habe bis
heute noch kein einwandfreies Beispiel eines prophetischen
Traumes analysieren können, obwohl meine Erfahrung über
10000 Träume umfaßt. Es ist ja klar, daß wir uns im
Falle einer Wunscherfüllung sagen können: „Das hast du
einmal geträumt/' was uns ja soviel sagen sollte, als: „Das
hast du dir schon einmal gewünscht." Ähnlich geht es mit
den Angsttraumen. Hier und da trifft die ängstliche Befürchtung
zu. Daraus haben wir noch keine Berechtigung,
einen Schluß auf die Existenz eines prophetischen Traumes
zu ziehen. Die verschiedenen wunderbaren Erzählungen,
die bei alten Autoren und bei den Mystikern zu lesen sind,
bedürfen der objektiven Bestätigung. Sie sind meistens
Erinnerungsfälschungen, die nachträglich konstruiert wurden.

Es gibt eine Reihe prophetischer Träume, die sich sehr
leicht erklären lassen. So erzählt z. B. Sanctis: „Ich
geoe einige andere Tatsachen wieder, die ich ebenfalls bei
Gebildeten fand: Frl. X. hat eine Eigentümlichkeit mit
ihrer Mutter gemeinsam. Der Anblick kleiner, nackt und
meist abgezehrt dastehender Kinder im Traum kündigt mir
untrüglich den Verlust einer lieben Person an, auch wenn
diese fern weilt und kein Grund vorliegt, um sie besorgt zu
sein. Ihre Mutter gibt an, daß ihre Träume von einem
Unglück oft den Charakter von Vorahnungen annehmen.
Beispiele: Träume von nackten, verhungerten, fast zum
Skelett abgezehrten Kindern, die sie zu säugen meint, meldet
immer den Verlust einer teuren Person an."

*) Mit gütiger Erlaubnis des Herrn Verfassers und Verlegers
entlehnen wir die beiden obigen Kapitel dem wissenschaftlich hochinteressanten
Werk des berühmten Wiener Psychotherapeuten Dr.
Wilhelm 81 e k e l: ,JDie Sprache des Traumes" (Wiesbaden
1911, Verlag von J. F. Bergmann, 539 S.) auf dessen Bedeutung wir
schon im Januarheft er. (S. 30. ff.) durch Abdruck einiger Besprechungen
aus Wiener Tagesblättern unsere Leser aufmerksam
machen zu polien glaubten. — Red.


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