Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 161
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Stekel: Telepathische Träume

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Monate und mußte plötzlich entwöhnt werden. Als die
Amme in dem Dorfe eintraf, in dem ihr Kind bei Verwandten
in Kost war, begegnete sie einem kleinen Leichenzuge
. Es war der Leichenzug ihres Kindes.

Ein anderes Beispiel stammt aus der jüngsten Zeit und
wurde mir von einer Dame erzählt und von Zeugen bestätigt
. Es handelt sich um eine gesunde, zirka 30 Jahre
alte Sprachlehrerin, die in Wien wirkt, während ihr
Bräutigam in Lemberg weilt. Dieser ist der einzige Sohn
einer noch nicht bejahrten Dame. Die Lehrerin träumt
also:

(579.) „Ich befand mich für einige Stunden in Lemberg und

fing in den Straßen spazieren. Plötzlich kam mir die Idee, das
Taus aufzusuchen, wo mein Bräutigam wohnt. Ich irrte durch
die Straßen und sah dann aus einem Hause zwei Männer kommen,
die einen Sack in der Hand trugen, dann zwei Bäuerinnen, die

ich um die A......straße befragte. Die Bäuerinnen antworteten

mir nicht, aber die beiden Herren wiesen mir die Eichtung.
Plötzlich war ich in Wien in meiner Wohnung. Daselbst fand
ich eine sehr blasse Dame, die Mutter meines Freundes Ich
sage ihr „Guten Tag 1' und frage, wie sie in meine Wohnung
eintreten konnte. Sie antwortet erst nicht. Dann spricht sie:
„Ich gehe auf eine lange, sehr lange Reise. Mein Sohn Franz
bleibt ganz allein. Er hat keinen Menschen, der ihm gutgesinnt
ist, Sie ausgenommen. Ich beschwöre Sie, ihn nie zu vergessen
und ihn treu zu beraten. Ich bin Ihnen nicht mehr böse, daß
Sie mir das Herz meines Kindes geraubt haben. Leben Sie
wohl! Erhören Sie meine Bitte! Verlassen Sie meinen Sohn
nicht." Sie drückte mir die Hand und ich sagte ihr weinend
Adieu."

Am nächsten Tage erhält die Träumerin, die ihren
Traum mehreren glaubwürdigen Personen erzählt hatte, ein
Telegramm, das sie vom Ableben der betreffenden Dame
verständigte. —

Die Schriftstellerin Ella Hruschka erzählte mir,
sie habe geträumt, ihre Freundin, die bekannte Berufsgenossin
Kapf-Essenther, hätte sich vom vierten
Stocke eines Hauses in selbstmörderischer Absicht aufs
Pflaster geworfen und sei gestorben. Sie teilte diesen
Traum ihrer Freundin, Frau M. E., und Herrn A. L. mit.
Bald darauf erhielten sie die traurige Bestätigung dieses
Traumes. Frau Kapf-Essenther hatte in Venedig ungefähr
zur Stunde des Traumes ihrem Leben auf solche Weise ein
Ende gemacht.

Ein Volksschullehrer, Herr F. P., teilt mir einen telepathischen
Traum mit, der mit zahlreichen Wunscherfüllungen
kunstvoll durchwebt ist. Lassen wir ihm das
Wort:

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