Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 174
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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174 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 8. Heft. (März 1913.)

nieder; aber es ist vollkommen unmöglich, zu erkennen,
woher diese Steine kommen und wer sie schleudert. Am
Samstag wandte sich die Familie an die Polizei, und der
Gendarmeriekapitän Vandermerseh besetzte mit sechs
Leuten das „Spukhaus, um mit den bösen Geistern ein
Wörtlein zu reden". Aber wie immer in den letzten Tagen:
unmittelbar nach dem Mittagessen setzte der geheimnisvolle
, gefährliche Steinregen wieder ein, die Fensterscheiben
zerbrachen, überall drangen Steine und Wurfgeschosse ein
und die Gendarmen wurden von einem Zimmer ins andere
getrieben. Aber es blieb unmöglich, den Urheber dieses
gespenstigen Bombardements zu ermitteln; in der Umgegend
war kein Mensch zu erblicken, obgleich die Gendarmen
sogar aufs Dach geklettert waren. Noch heute ist die Angelegenheit
ein Geheimnis. Die Familie van Zanten ist am
Sonntag ausgezogen, ihr Haus ist eine Ruine; nur die
Gendarmen sind geblieben, um den weiteren Verlauf der
Dinge zu beobachten; denn die Männer der öffentlichen
Ordnung wollen nichts von „bösen Geistern" hören, obgleich
sie selbst zwei Tage lang das Opfer dieser geheimnisvollen
Angriffe geworden sind, ohne das Rätsel erklären
zu können. („Köln. Zeit.44 vom 5. Febr. er.)

d) Uber „Berechtigung und Grenzen des
Anthröpomorphismus in der Wissenschaft44
hieit in Tübingen Dr. Theodor Häring, der Sohn des
geistvollen Theologieprofessors, am 5. Februar er. zum
Zweck seiner Habilitation als Privatdozent eine bemerkenswerte
Probevorlesung. Ausgehend von Goethe's Wort:
„Der Mensch begreift niemals, wie anthropomorphisch er
ist," zeigte der Vortragende, daß man doch jedenfalls von
einem immer tieferen Verständnis dieser Tatsache im Lauf
der Geschichte der Menschheit sprechen könne. Das Gefühl
für das ungeheure Wagnis, welches der Mensch immer
dann begeht, wenn er mit seinen so ganz menschlich orientierten
Erkenntmitteln etwas Außer- oder gar Ubermenschliches
objektiv zu erfassen meint, ist dem Menschen zunächst
auf religiösem Gebiet aufgedämmert; aber im Lauf
der Zeit hat der Verdacht des Anthröpomorphismus immer
tiefer bis in die letzten begrifflichen Voraussetzungen alles,
auch des wissenschaftlichen Erkenn ens, sieh vorgewagt, was
Redner an zahlreichen Beispielen belegte. Drei Unklar-
heiten aber glaubte der Vortragende au fast allen an-
geführten historischen Vertretern rügen und ausschalten zu
müssen: eine logische, gegen welche er die Definition des
Anthröpomorphismus als jeder Vermenschlichung von Außermenschlichem
zu Erkenntniszwecken begründete; eine


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