Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 184
(PDF, 209 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0188
184 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 3. Heft. (März 1913.)

300 c.*) 2) Die Grenzen der beobachteten Geschwindigkeit der
Aufmerksamkeitswanderung liegen bei 262 und 394 <r. 3) Bei den
verschiedenen Reizarten ergibt sich keine hervorragende Abweichung
in den Werten; nur bei vorausgehenden optischen Eeizen tritt, wohl
infolge der merklichen Nachwirkung des Reizes, eine Erhöhung von
35 c ein. 4) Der Uebergang der Aufmerksamkeit von einem zum
anderen Reiz ist auf demselben Sinnesgebiet ein gleitender; sie
bleibt auf derselben Höhe. Bei disparaten Reizen ist sie ein
sprungartiger: es fehlt ihr die Vermitteiung 5) Die Geschwindigkeit
der Aufmerksamkeitswanderung kann mit Willkür nicht
über obiges Maß beschleunigt werden, wohl aber kann man sie ver
langsamen. 6) Man ist nicht imstande, die Aufmerksamkeit stets
mit der gröGtmöglichen Geschwindigkeit wandern zu lassen. 7) Die
Geschwindigkeit hängt von der Person des Beobachters ab. 8) Bei
optischen Reizen hat die Lage der Reize keinen Einfluß auf die
Werte. 9^ Ebensowenig beeinflußt die Richtung der Wanderung bei
optischen Reizen den Aufmerksamkeitsscbritt, 10) Derselbe ist hierbei
unabhängig von dem Gesichtswinkel, unter we'chem das Auge
die Reize auffaßt. ll\ Die Vermehrung der Reize trägt weder zu
einer Erlahmug, noch* zu einer größeren Geschwindigkeit bei: sie
bleibt sich bei akustischen und taktilen Reizen ganz gleich. Dagegen
tritt individuell bei optischen Reizen eine Veriangsamung ein.

12) Erkrankung und Ermüdung benehmen die Möglichkeit, die
Wanderung in gewohnter Geschwindigkeit erfolgen zu lassen.

13) Die beste Disposition indessen, sowie die schärfste Einstellung
bei dem geübtesten Beobachter vermögen keine gröPeie Geschwindigkeit
als eine solche zu erzeugen, die nach den angestellten
Versuchen für den Betreffenden als normal anzusehen ist. 14) Die
Präzision in der Beurteilung der Aufmerksamkeitswanderung nimmt
zu mit der Vermehrung der Reize. 15) Sie ist bei scharf abgegrenzten
Reizen (taktilen) am größten, bei nachwirkenden (optischen
) am geringsten: die akustischen stehen in der Mitte. Bei
Reizen ein und desselben Sinnesgebietes ist <*ie jedoch stets größer
als bei disparaten Rdzen. 16 Die Aufmersamkeitswanderung erfolgt
zwischen disparaten Reizen im allgemeinen mit derselben Geschwindigkeit
, wie auch zwischen Reizen desselben tSinnesgebieUs.
Wie aber bei optischen Reizpaaren sich ein Anwachsen von 35 <j
zeigt, so ist dies auch bei disparaten Reizen zu konstatieren, wenn
der optische Reiz vorausgeht. 17) Die individuellen Unterschiede
der Beobachter sowohl hinsichtlich des Aufmerksamkeitsschrittes, als
auch in der Präzision der Beurteilung treten bei disparaten Reizen
weit deutlicher hervor. 18) Die Präzision der Beurteilung ist größeren
Schwankungen bei disparaten Reiz Verbindungen Unterworten und
hängt nicht von dem ersten Reize ab. — Man ersieht hieraus, daß
es sich um grundlegende Feststellungen bei bestimmten psychologischen
Experimenten handelt, deren Wichtigkeit für den Experimentator
nicht leicht übei schätzt werden kann. •

Freudenberg - Dresden.

Wege und Umwege zur Theosophie von Hans Fr ei mark. Leipzig,
Verlag von Wilhelm Heims, 1912. Preis 75 Pf.

Von den im Laufe dieses Jahres 1912 vom selben Autor veröffentlichten
Schriften ähnlichen Inhalts, die ja schon in dieser
Zeitschrift besprochen worden sind, sticht diese hier insofern vorteilhaft
ab, als hier die bisher üblichen scharfen persönlichen Angriffe

*) Der griechische Buchstabe C) (sigma = s) bezeichnet die Meßeinheit
.


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