Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 185
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht.

185

auf die Leiter der heutigen theosophischen Bewegung vom Autor
vermieden worden sind. Ebenso ist es zu begrüßen, daß der Autor,
der ja ein entschiedener Gegner dieser Bewegung ist und unter dem
Begriff „Theosophie" etwas ganz Anderes versteht, als dies heutzutage
meistens gebräuchlich ist, in dieser jüngsten Schrift es nicht
versäumt hat, seinen Lesern genau auseinander zu setzen, was er
selbst meint, wenn er das Wort „Theosophie" gebraucht. Dies sind
zwei Punkte, die von jetzt ab die Diskussion über die hier auf-
eworfenen Streitfragen etwas freundlicher gestalten werden, als es
isher möglich gewesen ist, ein Umstand, der auch von dem, der,
wie der unterzeichnete Rezensent in allen diesen Fragen einen etwas
anderen Standpunkt einnimmt, immerhin mit Freuden begrüßt
werden muß. Mit Vielem, was Freimark im ersten Teil dieser
Schrift, in dem er seine eigenen Ansichten, seine eigenen „Grundzüge
theosophischer Natur" entwickelt, wird ihm der heutige Theosoph
gerne zustimmen. So wird er ihm zum Beispiel voll und ganz
zustimmen, wenn er (S. 15) schreibt: „Der Wege zur Einheit und
Sammlung sind nur weuige, denn sie selbst sind schon Sammlung
und Einheit. Und drei Wege sind e3: der erste ist der Weg der
Liebe, der zweite der der Macht und der dritte der der Weisheit."
Diesem Ausspruch stimmt jedei zu, der irgendwie nach Theosophie
strebt. Nur wird man statt des Wortes „Macht" hier wohl besser
das Wort „Krart" setzen Und so wird noch Manches, was Freimark
in diesem ersten Teil vorbringt, die volle Zustimmung derer finden,
die in der Gegenwart nach theosophischer Erkenntnis streben. Auf
S. 31 angelangt, wird der heutige Theosoph allerdings den Kopf
schütteln, wenn er dort Folgendes liest: „Jegliches Wissen, das absondert
und trennt, ist eine Torheit. Und eine Torheit ist geheimes
Wissen. Es gibt kein Wissen, das Geheimnis nötig hätte, es fürchte
denn das Licht. Was aber das Licht fürchtet, ist nicht Wissen,
sondern Unwissen." Hier kann der heutige Theosoph nicht mehr
mitgehen. Denn unter geheimem Wissen oder Geheimwissenschaft
versteht er etwas ganz Anderes, als unser Autor. ,,Alle Geheimwissenschaft
— sagt Dr. Rud. Steiner in seinem Buche: „Die Geheimwissenschaft
im Umriß" (Seite 8) — keimt hervor aus zwei

Gedanken , die in jedem Menschen Wurzel fassen können......

Diese beiden Gedanken sind, daß es hinter der sichtbaren Welt eine
unsichtbare, eine zunächst für die Sinne und das an diese Sinne
gefesselte Denken verborgene Welt gibt und daß es dem Menschen
durch Entwickelung von Fähigkeiten, die in ihm schlummern, möglich
ist, in diese verborgene Welt einzudringen." So drückt sich
ein Mann aus, der auf alle, die ihn persönlich genauer kennen, den
Eindruck macht, daß gerade er besonders berufen ist, in diesem
Punkt ein Wort mitzureden. Und dieser Mann ist es, der von
unserem Autor, wie aus dessen früheren Schriften deutlich hervorgeht
, vollständig verkannt wird. Sonst würde Freimark ihn dort
nicht als einen geriebenen öharlatan hinstellen. Nichts ist weniger
zutreffend, als dieses Urteil. — Ich wollte hier nur feststellen, daß
das, was man heutzutage unter Geheimnissen versteht, also durchaus
nicht ein Wissen ist, das wie Freimark meint — Geheimnis
nötig hat, weil es das Licht fürchtet, sondern vielmehr ein Wissen,
das darum Geheimwissen genannt wird, weil zu seiner Erwerbung
geheime, das heißt heute noch okkulte Fähigkeiten nötig sind, die
in jedem Menschen schlummern, ein Wissen, das nicht bloß das
Licht nicht fürchtet, sondern ganz offenherzig ans Licht tritt,
damit jedermann davon Nutzen ziehen kann, der das will. — Vom
zweiten Teil dieser Schrift, in der Freimark, wie er öfters getan


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