Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 189
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht

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aller Bescheidenheit geschildert. In den weitesten Kreisen ist ja
bereits das klassische Werk „Transhimalaja* bekannt, das vor
wenigen Jahren erschienen ist. Da aber Hedin nicht alle seine
abenteuerlichen Erlebnisse in die zwei ersten Bände aufnehmen
konnte, mußte er für einen dritten Band noch eine Menge
fesselnder Schilderungen aufsparen. Dieser lange erwartete Schlußband
ist nun erschienen. Wir möchten fast behaupten, daß dieser
Band noch spannender ist als die beiden ersten Bände. Mit größtem
Interesse verfolgen wir die letzten Überschreitungen des riesigen
Transhimaiaja, den die Engländer ihrem Entdecker zu Ehren
„Hedin-Gebirge* haben nennen wollen. Die Verhandlungen mit
mächtigen Häuptlingen und ehrwürdigen Äbten sind reich an aufregenden
Momenten. Aber auch in den verzweifeltsten Fällen trägt
die überlegene Kaltblütigkeit des Forschers den Sieg davon. Köstlich
ist die Unterhaltung mit „Seiner Exzellenz dem Grobian", dem
Herrn des tibetischen Klosters Totling. Und dann der mühsame
Zug der Karawane Hedin's durch die vielen verschlungenen
Schluchten des Satletsch, der Hedin von den eisigen Höhen des
„Transhimaiaja* hinausführt in die stickigen Dschungeln Indiens.
Die Flußübergänge bereiteten stets sehr große Schwierigkeiten,
und manchmal hing das Schicksal der Karawane nur an einem
dünnen Drahtseil, dem sich Mensch und Tier anvertrauen mußten.
Zu poetischer Höhe erhebt sich Hedin's Darstellung in der Ent-
deckungsgeschichte des heiligen Seen der Inder und Tibeter. Hochinteressant
ist sein Nachweis, welch' große Verdienste den katholischen
Missionaren der trühesteu Zeiten, insbesondere aber den
Jesuiten, zukommen. Das Kapitel „Der erste Jesuit in Tibet11 liest
sich wie ein Roman. Ebenso fesselt das Kapitel „Ein gelehrter
Lama aus Ungarn'-, in welchem sich Hedin mit dem berühmten
Sprachforscher Osoina beschäftigt, der die Stammväter der Magyaren
in Asien suchte und mehrere Jahre seines abenteuerreichen Lebens
an der Grenze von Tibet, in dem von Hedin ausführlich geschilderten
Kloster Kanam zubrachte. Die Ausstattung mit bunten und
einfarbigen Bildern und Photographien und Zeichuungcn des Verfassers
ist wieder ausgezeichnet, ja man kann sagen, daö dieser
Schluß band sowohl durch die Fülle an einzigartigem Stoff als durch
die meisterhafte Kunst der Darstellung die vorangehenden Bände
noch überragt. Das ganze Werk darf in keiner besseren deutschen
Bücherei fehlen. Dr.—r.

Hans Freimark, Der Meister, Roman aus der Gegenwart. 392 S.
Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims. Preis brosch. 8.60 M., geb.
4.80 JVf

Der durch seine Auf kl ärongsschriften über moderne Theosophie
und Okkultismus als scharfsinniger Kritiker unseren Lesern bekannte
Verfasser erzählt in diesem Buche die Geschichte der Sehnsucht
unserer Zeit". Diese Geschichte will zeigen, wohin ehrliches Suchen
sich versteigen kann und in welche Abgründe reines Glauben zu
lallen vermag. Sie will, indem sie ein Beispiel bringt, mahnen und
warnen; denn es ist bitter, zu sehen, wie die Kraft des Glaubens
sich auf falsche Ziele richtet und wie die Macht der Sehnsucht sich
in Ueberspannung verzehrt Aus dem Wunsche, diese Macht und
jene Kraft dem Wirken zuzuleiten, das in unseren Tagen die einzige
Rechtfertigung für Sehnsucht und Glauben ist, dem sozialen Wirken,
wurde Erfahrung Geschichte. Die Urtypen ihrer Gestalten nahmen
Leben aus dem Charakteristischen von Begegnungen und Begebenheiten
, doch dieses Charakteristische wurde übertragen, verwandelt,
verdichtet und frei im Sinne psychologischer Wahrheit verwendet.


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