Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 198
(PDF, 209 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0202
198 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 4. Heft. (April 1913.)

Frieda Gentes, ein vielseitiges Medium.

Von Friedrich Kämpfer (Berlin).

Bekanntlich unterscheidet man bei den mediumistischen
Erscheinungen solche physikalischer und solche intellektueller
Natur. Zu den ersteren gehören die Lichterscheinungen,
die scheinbare Aufhebung der Schwerkraft, die Bewegung
von Gegenständen ohne Berührung, die Apporte usw., also
alles Erscheinungen, die auf das Vorhandensein noch unbekannter
Kräfte schließen lassen und daher in erster Linie
die Naturwissenschaftler interessieren. Die Erforschung
dieser Erscheinungen bietet insofern mehr Schwierigkeiten,
als man hier besonders mit der Möglichkeit von bewußtem
oder unbewußtem Betrüge rechnend, .as bei clen Er-
scheinungen intellektueller Natur weniger der Fall ist. Zu
diesen letzteren wäre das Sprechen, Schreiben, Zeichnen,
Malen, Musizieren in einem mehr oder weniger veränderten
oder aufgehobenen Bewußtseinszustande zu rechnen, ferner
die Fähigkeiten des Hellsehens in Zeit und Raum, des
Hellhörens, der Psychometrie, der Krankheitsdiagnose
usw. Hier stellen sich dem Forscher andere Schwierigkeiten
entgegen, denn er muß hier die persönlichen Verhältnisse
der mit solchen Fähigkeiten ausgestatteten Personen
berücksichtigen, also ihren Bildungsgrad, ihre Lebensund
Denkgewohnheiten, ihre Berufstätigkeit, ihren Charakter,
die Familienverhältnisse usw., kurz alles, was mit ihrer
Individualität zusammenhängt, und er muß außerdem mit
den Gesetzen der Suggestion, der Autosuggestion, der
Halluzination, des latenten Gedächtnisses, des Unterbewußtseins
usw. vertraut sein, um sich nach Möglichkeit vor
falschen Schlußfolgerungen und Beurteilungen zu schützen.
Von diesem Gesichtspunkte habe ich mich bei der Erforschung
der Erscheinungen, die ich bei einem in psychologischer
Hinsicht besonders interessanten Medium zu
beobachten Gelegenheit hatte, leiten lassen und möchte
hierüber Folgendes berichten.

Es handelt sich um eine junge Dame im Alter von
etwa 30 Jahren mit Namen Frieda Gentes, die in Berlin
wohnt und die wegen ihrer seltsamen Fähigkeiten schon
Gegenstand der Forschung vieler Gelehrten gewesen ist,
z. B. der Herren San.-Rat Dr. Moll, Dr. Hennig, Dr. Baer-
wald und anderer. Diese Fähigkeiten sind verschiedener Art
und bestehen zunächst in der Anfertigung ganz eigenartiger
und künstlerisch wertvoller Maiereien, die in einem
von Ärzten anerkannten und beglaubigten, vollständig un-


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