Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 212
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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212 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 4. Heft. (April 1913.)

einem Strome kontinuierlicher Erinnerungen in einem einzelnen
Körper mit einem Male zum Wanken bringen. Der
Strom ist nicht kontinuierlich — er ist Unterbrechungen
ausgesetzt, die sich ebenso unberechenbar, als extensiv (ausdehnungsfähig
) erweisen. Er ist nicht einfach, denn mehrere
verschiedene und in manchen Fällen selbständige Ströme
können in ein und demselben Körper während seines
materiellen Lebens ihre Existenz haben. —

In den folgenden Kapiteln fährt er dann fort, die
Grenzen auszutilgen, welche in unserer Persönlichkeitsidee
die übrigen Elemente bilden. Er denkt sich einen sekundären
Zustand, in dem der „ „Geist*tf den Körper verlassen
und nicht nur in die Ferne dringen kann, sondern worin
er auch fähig ist, Raumyerhältnisse wirklich zu modifizieren,
um die Sinnesorgane in der Ferne weilender bewußter
Personen zu beeindrucken. Er vermag in deren Gedanken
einzudringen und, indem er von der Zeit unabhängig zu
werden scheint, sogar die Zukunft vorherzusehen. Kurzum,
er kann wenigstens einige der Attribute annehmen, die wir
gewohnt sind dem „ „ Absoluten*4 u beizulegen. Nach meiner
Meinung wird durch alles dies — mit samt dem Großteil
aller als „Kollektiv - Halluzinationentt bekannten Resultate,
wofür mir, die Theorie von der Raummodifikatiou als eine
ebenso unreife, wie unzulängliche Hyopthese erscheint, —
der Begriff der Persönlichkeit auf ein fast mit ihrem Verschwinden
gleichbedeutendes Minimum reduziert. Ausserdem
scheint es uns in eine Region zu versetzen, wo die
Persönlichkeit zur völligen Bedeutungslosigkeit herabsinkt,
weil sie mit ihren Grenzen auch ihre Einheit verliert.

Und wenn dies schon bei dem verkörperten Geist der
Fall ist, um wie viel mehr müssen wir erst Bedenken
tragen, dem entkörperten die zur Bildung einer Persönlichkeit
durchaus erforderlichen Grenzen zuzuschreiben.
Vom entkörperten Geist wissen wir nur mit Sicherheit, daß,
wenn er existiert, er ohne den klar ersichtlichen Zusammenhang
ist, welcher ihn zu einer persönlichen Einheit macht.
So weit bei einem solchen Gegenstande überhaupt von
Wahrscheinlichkeiten die Rede sein kann, müßte man es
für eine solche halten, daß der vom Körper losgelöste Geist
jene uns als transzendental erseheinenden Fähigkeiten des
„ „sekundären Selbstes"" erweitern und mit verwandten
Geistern in eine engere Gemeinschaft kommen würde, bis
sich die Grenzen der Persönlichkeit allmählig verwischten
und endlich ganz verschwänden.

Dies ist übrigens eine Sache des Beweises, falls ein
solcher erlangt werden kann. Der eigentliche Zweck von


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