Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 216
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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216 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 4. Heft. (April 1913.)

Es wäre demnach ein einfacher, aber wertvoller Beweis gewesen
, wenn dureh Mrs. Piper die Namen angegeben
worden wären, die Stainton Moses wußte. Da dies nicht
gelang, so ist der Beweis für die Existenz einer äußeren
Persönlichkeit im drittten Stadium ihrer Mediumschaft als
ebenso mißlungen zu betrachten wie im ersten. Nachdem
kein Grund vorliegt, ,Impcr*tor' und dessen Gehilfen als
disinkarnierte Persönlichkeiten zu betrachten und man sich
dadurch auch der Notwendigkeit enthoben sieht, die Existenz
von lügenhaften Geistern anzunehmen, so ist es wohl
das Nächstliegende, sie als neue dramatische Gestalten
des schöpferischen subliminalen Geistes von Mrs. Piper
aufzufassen.

In ihrer zweiten Periode finden wir sie unter der
Kontrolle von ,George Pelham', welcher mit der Prätension
auftritt, der Geist einer bekannten, unlängst verstorbenen
Person zu sein. Der graduelle Fortschritt vom gewöhnlichen
,Phinuit' zum gebildeten ,Pelham' bis zum geistvollen
,Imperator< ist offenbar; und wofern wir dem Prinzip der
Kontinuität Folge geben wollen, dürfen wir für ,George
Pelham' keinen von den beiden anderen verschiedener.
Ursprung annehmen. Zwingen uns aber in der Folge die
Tatsachen hierzu, so kann es nur unter Verzichtleistung
auf das Prinzip der Kontinuität geschehen.

Ist das Beweismaterial tatsächlich von einer Art, um
dies wahrscheinlich zu machen? Sehen wir uns dadurch
veranlaßt, einzuräumen, daß die Kontrollen der zweiten
Periode wirklich das sind, was sie zu sein vorgeben, nämlich
die noch immer lebenden Geister jener, welche unlängst
gestorben sind und sich ihren Freunden auf Erden kundgeben
? Ich habe meinen eigenen Standpunkt in dieser
Frage bereits gekennzeichnet. Die Tatsachen sind gewichtig
und überzeugend. Sie beweisen, wie mich däucht, daß Erinner
uugen der Toten fortbestehen und uns unter gewissen
Bedingungen zugänglich sind. Doch vermag ich nicht einzusehen
, daß sie das Fortbestehen desseu beweisen, was wir
den lebendigen Geist, die Persönlichkeit nennen — eine in
sich selbst abgeschlossene und begrenzte Bewußtseinseinheit,
ein Zentrum von Wille und Lebenskraft, das die Neigungen
und Bestrebungen dieses Lebens in eine andere Welt mit
sich nimmt.

Jene, welche an Mrs. Piper's früheren Sitzungen teilnahmen
, kamen gewöhnlich zu dem Schlüsse, daß sie vermöge
irgendeiner subliminalen Fähigkeit irgendeinen verborgenen
Zugang zu dem Erinnerungsschatze haben müsse,
der in dem Geiste der Sitzungsteilnehmer und deren Freunden


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