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220 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 4. Heft. (April 1913.)
Vergleich aufgestellte Probe vom dritten Tage ab in Gährurig
mit Schimmelbildung überging.
Moll usken. — Sog. portugiesische Austern und gewöhnliche
. Allmählige Austrocknung; vollständig in 13 Tagen
— ohne Fäulnis — , während dieVergleichsproben am neunten
Tage Fäulnis zeigten, zergingen und widerlichen Gerucli
verbreiteten.
Andere Austern, die schon in Zersetzung begriffen
und mit Fliegenlarven bedeckt waren, wurden der Wirkung
derMme. X. unterworfen. Die Würmer veriießen allmählich
das ihrer Entwicklung günstige Feld, sie hingen an der
Schale und starben alsbald. Drei oder vier Tage genügten,
um alle zu töten Die im Zergehen begriffene Masse trocknete
nach und nach aus und die Fermentation ist unterbrochen.
Fische. — Zwei tote Karpfen — nicht ausgeweidet.
Schnelle Austrocknung, drei Tage, ohne Änderung und ohne
Gerucli. Erhaltung ihrer Farbe; die Augen haben noch
den früheren Glanz.
Vögel. — Ein im Käfig verendeter Stieglitz — nicht
ausgeweidet schnelle Austrocknung drei Tage, all-
mähliges starr werden. Erhaltung wie nach Anwendung
von Arsenik; die Farben, (Gelb der Flügel, Rot de? Kopfes)
werden statt zu verblassen, nach und nach tiefer.
Ein im Käfig gestorbener Zeisig nicht ausgeweidet —
wurde erst nach zwei Tagen zum Versuche herangezogen,
als schon die Verwesung begonnen hatte. Sofortige Unterbrechung
der Fäulnis, allmählige Abnahme des Geruches,
Austrocknung in fünf Tagen. Dauernde Erhaltung der
Farbe in den Federn, stellenweise mit Ubergängen, schwaches
Hellgelb in lebhaftes Zeisiggelb. Bei beiden Vögeln bleiben
die Federn sehr fest im Körper.
Säugetiere. Ein Lapin (durch Verblutung getötet
). Bei Leber und Milz, die zum Versuch benützt
wurden, i eginnt die Austrocknung im ersten Tag mit Erschlaffung
der Lappen, dann tritt eine allgemeine Erweichung
ein ohne Zeichen von Fäulnis; schließlich, am dritten Tage,
schnell fortschreitende Austrocknung, welche nach fünf Tagen
vollständig ist. Herz und Nieren allmählige Verhärtung,
ohne Erweichung. Völliges Austrocknen in vier Tagen.
Diese Organe bleiben einen Monat in Beobachtung; sie
haben das Aussehen und die Festigkeit von altem schlecht
geschwärztem, etwas schieferfarbigem Leder: keine Spur von
Fäulnis.
Das Blut des Lapin: Es war bei Beginn des Versuches
geronnen: — 10 cem in einem Reagensglas — es wird nach
und nach in drei Tagen flüssig. Die Flüssigkeit ist hoch-
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