Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 222
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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212 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 4. Heft. (April 1918.)

verlangt nur, daß ihr Inkognito gewahrt bleibt. Dr Geley
hatte während zwei Wochen Gelegenheit, das Phänomen
eingehend zu studieren. Die Manipulation der Mine. X.
ist einfach: Sie breitet auf einen Tisch die Gegenstände aus —
manchmal sind es bis zu dreißig , dann hält sie beide
Hände in der Entfernung von einigen Zentimetern darüber.
Mitunter macht sie mit den Fingerspitzen oder der Handfläche
Striche. Von Zeit zu Zeit wendet sie die Gegenstände
um, um sie von allen Seiten zu beeinflussen, es scheint
aber dies gar nicht notwendig zu sein. Diese „Sitzungen*
dauern ungefähr eine Tiertelstunde; sie hält eine, manchmal
auch deren zwei täglich. Nach jeder Sitzung wickelt sie
die Gegenstände in ein Blatt Papier und schließt sie ein.

Während der Sitzungen ist sie in ganz normalem Zustand
. Sie spricht ruhig über irgendwelche Dinge; auch
fühlt sie keine Ermüdung; sie macht die Experimente bei
Tag oder bei künstlichem Lichte, im Sommer, wie im Winter,
gleichgültig, welche atmosphärischen und klimatischen Verhältnisse
herrschen.

Die Erscheinungen an den Pflanzen und Tieren fand
Dr. Geley genau so, wie sie Dr. L. Ciarae und Dr, Llaguet
geschildert haben. Sehr merkwürdig ist die Geschichte der
Entdeckung dieser sonderbaren Fähigkeit der Mme. X.
Letztere hat sie an Dr. Geley in einem ausführlichen Briefe
mitgeteilt. Hier sei nur in Kürze Folgendes daraus bemerkt :
Mme. X. machte im Jahre 1900 die Beobachtung, daß die
Blumen in ihren Zimmern vertrockneten, aber dabei die
Farbe behielten und Blätter und Blüten fest an den Stengeln
haften blieben. Sie erzählte dies einer Freundin und diese
sagte eines Tages in Gegenwart des Dr. Martin, eines Freundes
des Hauses: „O, wie sehr wünschte ich nach meinem Tode
in dem Zimmer der Mme. X. beerdigt zu werden, um nicht
zu verwesen.tt Dr. Martin wurde auf die Sache aufmerksam
und machte einen Versuch. Er ließ sechs Orangen holen
und dieselben in den Zimmern der Mme. X. auflegen. Nach
acht Tagen waren die Früchte halb schimmlig. „Ah!Ä
sagte der Dr., „es ist also nicht das Haus!tt Nun schlug
Mme. X. vor, daß sie die Orangen jeden Tag berühren
solle. „Wenn ich es wäre!44 rief sie ganz bestürzt. Nach
einem Monat waren die Früchte verhärtet. Einige Zeit verging
, da kam der Vater des Professor Durand in das Haus
der Mme. X. Man zeigte ihm die Orangen und vertrocknete
frische Blumen und er erzählte seinem Sohne die merkw ürdige
Tatsache. Dieser machte einen Versuch und brachte zwei
tote Vögel. „Wenn Sie diese,14 sagte er lächelnd, „durch
Berührung konservieren, dann hat Paris etwas zu reden!


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