Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 223
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Mumifizierung durch menschliche Ausstrahlungen. 223

Aber es wird sicher nicht der Fall sein/ Jede Woche besichtigte
Prof. Durand die Tiere und in zwei Monaten
waren sie mumifiziert. Mehrere Gelehrte nahmen von dieser
Zeit an Interesse an den Phänomenen, bis schließlich
Dr. Olarae, Dr. Llaguet und Dr. Geley die Sache wissenschaftlich
untersuchten. Das Ergebnis ist dem Leser bekannt
: alle Gegenstände, gleichviel, ob es sich um Pflanzen,
Blätter, Blumen oder Tiere handelt, haben das gleiche Aussehen
, — sie sind vertrocknet, mumifiziert, aber unversehrt.
Es scheint wirklich, daß ihnen nur das Wasser fehlt.

Diese Tatsache ist einwandfrei festgestellt und es handelt
sich nun um die Erklärung der merkwürdigen Erscheinung.
„Wir stehen zwei Fragen gegenüber," sagt Dr. Geley:

„1. Welche» ist der innere Vorgang bei dem Phänomen?

2. Was verursacht diesen Prozeß?

Was geschieht denn normal, wenn ein Pflanzen - oder
Tierorganismus gestorben ist? Der Organismus wird eine
Beute zweier natürlicher Bestrebungen, die merkwürdigerweise
einander entgegengesetzt sind.

A) Das erste Streben ist auf Entziehung des Wassers
auf Austrocknung gerichtet (Deshydration, Dessiccation).
Der Kadaver, der ständigen Zufuhr von Wasser beraubt,
würde spontan austrocknen und mumifiziert werden. Dies
kommt mitunter vor und es würde stets der Fall sein, wenn
nicht die zweite natürliche Bestrebung vorhanden wäre:

B) Die Fäulnis. Sie ist das Werk unendlich kleiner
Wesen, der Mikroben. Unter ihrem Einfluß wird im Leichnam
eine besondere Fermentation erzeugt; die organischen
Bestandteile werden flüssig und setzen sich dann in Gase
um, vor allem Schwefelwasserstoff und Ammoniak. Nun
verschwindet der verfaulte Organismus je nach den Verhältnissen
der Umgebung usw. mehr oder weniger rasch
mit Ausnahme der mineralischen Bestandteile, des Skelettes
der Schalen etc., die unendlich länger dauern.

Der normale Prozeß der Fäulnis wird sehr oft durch
den Eintritt von Parasiten beschleunigt, für welche der
Kadaver den günstigsten Entwicklungsboden bildet. Parasiten
sind vor allem der Schimmel und die Fliegenlarven
.

So sind also in der Natur zwei Prozesse einander entgegenwirkend
: — der eine erstrebt die Austrocknung, die
Mumifizierung und relative Erhaltung, der andere die
Fäulnis, die gänzliche Vernichtung. Von beiden Vorgängen
iht der erstere der weniger wirkungsvolle. Oftmals überwiegt
er dennoch bei einer Anzahl kleiner Tiere, wie den
Seesternen (Ästenden) und gewissen Käfern (Coleopteren.)


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