Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 236
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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236 Psychische Studie*. XXXX. Jahrg. 4. Heft. (April 1913.)

praktischen. Die bloße Einbildung hat keine praktische
Wirkung. Mit einer bloß vorgestellten Limonade kann man
keinen Durst löschen, mit einem bloß vorgestellten glühenden
Eisen kann man sich nicht verbrennen. Allerdings
kann nicht jeder die Dinge wahrnehmen, die der Geistesforscher
findet, aber die wertvollen Früchte seiner Erkenntnis
kann jeder genießen, der biuh von den Ergebnissen
seiner Forschung mitteilen läßt.*)

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

D. D. Home und der Earl of Crawford.**)

Der Earl of Crawford und Balcarres wurde in seinem
66. Lebensjahr am 31. Januar von diesem Leben abberufen.
Er war im Juli 1847 geboren. Er ist unter den Spiri-
tualisten dadurch am besten bekannt, daß er, als er Herr
auf Lindsay war, viele Sitzungen mit D. D. Home hatte,
bei denen er Zeuge vieler merkwürdiger Phänomene war Er
sprach darüber 1869 vor dem „Comit£ of the London Dia

*) Um Mißverständnissen zu begegnen, betonen wir (wie wii dies
ja schon auf S 182 vor'gen Hefts getan haben) nochmals, daß wir
trotz des sehr günstigen persönlichen Eindrucks des Herrn
Dr. Steiner und seines obigen Vortrags, in welchem er auch behufs
näherer Orientierung auf die von ihm veröffentlichten zahlreichen
Schriften verwies, im Namen eines auf freier und ernster Forschung,
sowie auf philosophischer Gedankenzucht ruhenden Okkultismus
verschiedene, darin enthaltene „Offenbarungen" (bezw. Faradoxien)
entschieden ablehnen müssen. Außer der schon berührten, wissenschaftlich
absolut unhaltbaren Theorie von den beiden Jesusknaben
finden sich in seinen vielverbreiteten Büchern (namentlich in: „Die
Mystik im Aufgange neuen Geisteslebens4' und , Die Philosophie
der Freiheit") teils verworrene, teils phantastische Ideen, die dem
wissenschaftlich gebildeten, wohlunterrichteten Menschen vielfach
geradezu unsinnig erscheinen müssen. Buddha — Christus —
Kobespierre '!) sollen nach Steiner Inkarnationen derselben Seele
sein. Häckel, den er immer a*s seinen Meister preist, hält er mit
seiner Mystik bestens vereinbar. Geist soll nur im Menschen,
sonst nirgends in der Natur sein, weshalb er dfen Märtyrer seiner
pantheistisehen TJeberzeugung, Giordano Bruno, einlach lächerlich
findet, weil er von einer „Weltseele" spricht. Auch Gott
als Gei-t leugnet er ^anz und gar. Kant ist ihm — horribile
dictu — der größte Materialist! — Für eicen Charlatan im Sinne
eines wissentlichen Betrügers darf aber trotz alledem ein geistig so
bedeutender Mann unter keinen Umständen erklärt werden. — Red.

**) Uebersetzt aus „Light* (London, 8. Februar 1913) von Prof.
Willy Reichel [Vergl. hierzu das prächtige Buch von Dr. Walter
Bormann „Der Schotte Home* (Leipzig, Altmann, 2. Aufl.), sowie
die K. Not. g) dieses Heftes.]

in.


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