Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 239
(PDF, 209 MB)
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Die Wünschelrute vor der Landwirtschaftsgesellebaft. 239

obachtungen ein den Angaben des Rutengängers entgegengesetztes
Urteil abgegeben hatten und nun die Angaben
des jRutengängers sich bestätigten. Diese Wahrnehmungen
drängten dazu, auf dem Gebiete der Physik und unter Ausschaltung
des menschlichen Organismus nach Erscheinungen
zu suchen, die sich mit den Erfahrungen am Rutengänger
vergleichen ließen. Beobachtungen auf dem Gebiete der
Radioaktivität erbrachten Anhaltspunkte, die durch ihre
Analogie auffallen. Es zeigte sich, daß die elektrische
Leitungsfähigkeit der Luft über Wasserläufen bedeutend
geringer ist, als über trockenem Erdboden. Die Ausstrahlung
der Erdoberfläche, speziell die sogenannte durchdringende
Strahlung (die Gammastrahlung) fehlt über dem Wasser
ganz oder teilweise. Natürlich handelt es sich nur um
Hypothesen. Der Rutenausschlag selbst würde als Folge
von Muskelzuckuneren der Hand anzusehen sein. Unbewußt
reflektorisch würde die Zustandsänderung, zum Beispiel die
verschiedene elektrische Leitungsfähigkeit der Luft, die
Handmuskulatur beeinflussen und so die im labilen Gleichgewicht
schwebende Rute in die stabile Lage versetzen.

Professor Dr. Rassow (Leipzig) führte u. a. aus: Die
Behauptung vieler Physiker, es sei unmöglich, die Bewegungen
der Wünschelrute über Wasser- und Mineraladern zu
erklären, ist gegenwärtig nicht mehr aufrecht zu erhalten.
Natürlich ist es nicht die Rute selber, die die Bewegung
selbständig ausführt, sondern es sind Reaktionen im Nervensystem
des Trägers, die Bewegungen bestimmter Muskeln
hervorrufen und dadurch die Rute, die in einem labilen
Zustande gehalten wird, zum Ausschlag bringen. Wir wissen
nun durch neuere physiologische Forschungen, daß sehr geringe
elektrische Anstöße genügen, um einen Nerv zur Erregung
zu bringen und Muskelbewegung hervorzurufen.
Wir wissen ferner, daß von den radioaktiven Gesteinen des
Erdinnern Strahlungen ausgesendet werden, die elektrische
Wirkung haben und die von den Wasser- und Mineraladern
abgeblendet werden können. Ferner sind weitere physiologische
Untersuchungen über Nervenerregimgen durch sehr
schwache elektrische Einwirkung nötig. Schließlich sind
die Arbeiten zu unterstützen, die darauf zielen, die vom
Menschen getragene Wünschelrute durch empfindliche Apparate
zu ersetzen, welche zur Wasser- und Erzfindung dienen.
(„Berliner Tageblatt/)*)

*) Wir bringen im nächsten Heft aus der Feder des Herrn
Grafen von Klinckowstroem, eines der besten Kenner dieses Problems
, sowie der einschlägigen Literatur, einen lichtvollen Beitrag
über den gegenwärtigen Stand der ganzen Frage. —- Eed.


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