Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 244
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0248
244 Psychische Studien. XXXX. Jahrg. 4. Heft. (April 1913.)

Literaturb e rieht.

Nachstellend besprochene Werke sind zu Originalpreiseu durch die Buchhandlung
von Oswald Matze, Leipzig, Lindenstraße 4, v\i beziehen.

Bücherbesprechung,

Geschichte der deutschen Naturphilosophie. Von Dr. Carl Siegel,
Privatdozent an der Univ. Wien. Leipzig 1918. Akademische
Verlag*gesellschaft (XV + 390 S. gr. 8°).

Von J. Schaller's ,.Gesehiehte der Naturphilosophie von Baeo
von Vcrulam bis auf unsere Zeit* erschien 1841 d^r erste, 1846 der
zweite Band; A. Lange's „Geschichte des Materialismus" behandelt
ausführlich und kritisch doch nur eine besondere Gestaltung naturphilosophischen
Denkens, und andere Werke, wie die von Ueberweg
und Windelband, so scliätzenswert sie durch ihre Darstellung der
gesamten Geschichte sind, haben die Naturphilosophie nach ihrer
kritischen , wie konstruktiven Seite eben nur im Zusammenhange
mit den übrigen Gebieten berücksichtigen können. Wenn daher
nach einer neuen, weiter geführten Geschichte der Naturphilosophie
ein wirkliches Bedürfnis bestand, so ist dem durch das vorliegende
verdienstliche Werk in dankenswerter W^ise abgeholfen. Der Verfasser
beschränkt sich dariu auf deutsche Denkarbeit und verfolgt
sie von Nikolaus von Kues und Kepler bis zur Gegenwart, wenn
auch die letzten 50 Jahre, die in ihrer geschichtlichen Bedeutung
für den Mitlebenden schwer zu würdigen sind, nur mit einer kurzen
Uebersicht bedacht werden. Die übrigen Kapitel sind überschrieben:
Dynamistische Naturphilosophie: Leibniz; Kritische Philosophie
(Philosophie der Naturwissenschaft): Kant und Fries; "Romantische
Naturphilosophie: Hemer, Goethe, Schelling, Schopenhauer: Gegner
der iomantischen Philosophie: Herbart und Feuerbach; Vorläufer
der Naturphilosophie der Gegenwarc: Lotze und Fechner. Sie
bilden aber keineswegs gesonderte Darstellungen der Anschauungen
der genannten Denker, sondern in gut begründeter, höchst anziehen
« er Weise ist auf deren Zusammenhang und Nachwirkung
hingewiesen — mag nun solche Einwirkung von dem Späteriebenden
ausdrücklich anerkannt sein oder ein origineller Gedankengang (wie
z. B. bei Fechner) von selbst auf einen früher eingeschlagenen Weg
führen. Ohne darauf Anspruch zu machen, aus dem reichen, trotz
aller Sorgfalt und Klarheit der Auseinandersetzung nicht immer
leicht zu bewältigenden Inhalt auch nur das Wichtigste auszuwählen,
sei hisr hervorgehoben die Betonung des Energetismns bei Leibniz
(womit modernster Standpunkt vorausgenommen erscheint); die Erörterung
der Grundlehren der Mechanik in mathematischer Form
bei Leibniz und bei Kant, dessen Kritik der reinen Vernunft
übrigens als philosophische Rechtfertigung von Newton's Prinzipien
der exakten Naturwissenschaften dargestellt wird; die Fortbildung
von Kant's Naturphilosophie durch die etwas phantastischen Betrachtungen
von Fries; die Würdigung Goethe's als Naturforscher, der„durch
seinen intuitiven Blick bleibende, wertvolle naturwissenschaftliche
Entdeckungen gemacht hat, die im engsten Wechselverhältnis mit
seinen naturphilosophischen Anschauungen stehen", — von denen
auch Schopenhauer angeregt war. dessen Naturphilosophie als eine
Synthese von Goethe und Kant aufgefaßt werden kann. Die
Romantik, welche der Schärfe des kritischen Verstandes die Tiefe
des Gefühls und die Weite der Phantasie entgegensetzt, Subjektivität
, Einheit und Totalität zum Losungsworte macht, exscheint in der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0248