Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 253
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Einfache Experimente der Gedankenübertragung. 253

„Intelligenz*, „Bewußtsein*, „Eindruck* verborgen? Lokalisiert
sich das. was wir Intelligenz nennen, in der Person,
in dem Räume, der mich umgibt, in beiden, oder weder in
dem einen, noch in dem anderen? Ist der Ausdruck „Lokalisation
*, auf den Geist angewendet, nicht eine Absurdität,
ein Unsinn? Ich wage keine Hypothese über alP diese
Fragen. Doch sei mir gestattet, auf eine Analogie hinzu-
weisen: Das Gehirn ist das Organ des Bewußtseins, das
ist sicher; ist aber das Bewußtsein im Gehirne lokalisiert?
Das kann kein Psychologe behaupten; die Energie einer
elektrischen Ladung, obwohl sie im Leiter zu sein scheint,
ist nicht in demselben, sondern in dem Räume, der ihn umgibt
. So kann es auch hinsichtlich des Bewußtseins sein:
obwohl scheinbar lokalisiert im Gehirn, kann man begreifen,
daß es sich auch schwach in den Raum verbreitet, oder
andere Gehirne; allein diese letzteren sind gewöhnlich zu
beschäftigt und abgezogen, um das wahrzunehmen.*

Sir Oliver Lodge bat die Versuche der Gedankenübertragung
auch auf zwei Perzipienten ausgedehnt, jedoch mit
geringem Erfolg. Der Forscher ist aber der Ansicht, daß
aus der Fortsetzung dieser Experimente interessante Auf-
Schlüsse und Erfahrungen entspringen würden. — Merkwürdig
ist, daß die Perzipienten in den meisten Fällen einen
gewissen Einfluß fühlen, den man auf sie während des Ver-
snches ausüben will. „Ich habe Mlle. E. gefragt,* berichtet
Sir Oliver Lodge, „was sie spüre, wenn die Eindrücke kämen.
Sie antwortete, „daß sie eine Art von Einfluß oder Schauder
fühle.* Die Beeindruckung ist übrigens verschieden; bald
sind die Perzipienten plötzlich ihrer Sache ganz sicher, bald
wieder schwankend. Gewiß ist, daß Fehlerfolge die Personen
entmutigen, während ein Erfolg sicherer macht. Die Perzipienten
werden durch die Experimente nicht angestrengt
und fühlen auch nach denselben keinerlei Mißbehagen oder
dgl. Viel anstrengender gestaltet sich die Aufgabe für den
Agenten und ab und zu endet für ihn der allzu energisch
geführte Versuch der Konzentration mit Kopfweh. „ Wenn
man eine Stunde,* sagt Lodge, „in der Woche experimentiert,
kann kein Schaden daraus erwachsen; meiner Meinung nach
wäre es interessant, zu suchen, wieviel Leute sich finden,
bei welchen die Fähigkeiten der „Perzeption* gut entwickelt
sind.*

Vielleicht bieten diese Zeilen einigen Lesern Anregung,
diese interessanten, wichtigen und so leicht und einfach
anzustellenden Versuche auszuführen und uns Mitteilungen
hierüber zukommen zu lassen.


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