Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 256
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0260
256 Psychische Studien. XXXX. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1913.)

gesteigert zeigen, sondern sich zuweilen auch bei Personen
offenbaren, bei welchen man sie im Normalzustande gänzlich
vermißt. Aber schon im Hinblick auf die höhere
Weisheit, wie sie uns in der Bildung und Erhaltung jedes
Organismus offenbar wird, und die selbst die höchsten
Leistungen des supraliminalen Verstandes weitaus übertrifft,
sieht man sich gezwungen, jedem lebenden Wesen eine
subliminale Sphäre, ein absolut Unbewußtes (C. G. Carus)
zuzusprechen, welche Annahme durch die im Somnambulismus
sich bisweilen zeigenden außerordentlichen Fähigkeiten
der Diagnose, der Prognose und des Heilinstinktes allerdings
noch an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Da der unseren
Organismus schaffende, erhaltende und wiederherstellende
Teil unseres Wesens, der zugleich die höchste Weisheit in
sich birgt, gänzlich außerhalb der supraliminalen Sphäre
liegt, so hat inbezug auf diese Tatsache der Dichter mit
seiner Behauptung, daß wir aus uns selbst lünausgesperrt
seien, durchaus das Bichtige getroffen.

Das Medium, welches den subliminalen Geist mit der
äußeren Welt in Kontakt setzt, exponiert ihn zugleich in
dem Maße, als es einer schützenden Organisation ermangelt,
gegen positive äußere Einflüsse, wie sie entweder vom
figfeenen?upraliminalen Geiste oder U fremden Geistern direkt
oder indirekt ausgehen. Normalerweise scheint der subliminale
Geist mit der objektiven Welt durch das psycho-
physisehe Medium auf eine zweifache Art in Verbindung
zu stehen: nämlich in einer durch das materielle Nervensystem
beschränkten, sinnlichen, und in einer durch das
materielle System nicht beschränkten, übersinnlichen, welche
letztere Verbindung durch eine aus verfeinerter Materie
gebildete Organisation gleichfalls einer Beschränkung
unterworfen zu sein scheint, ohne welche ein individuelles
Wesen überhaupt undenkbar wäre. Auf eine derartige
Schranke deutet insbesondere das subliminale Gedächtnis,
dessen unendlich reicher, auch den supraliminalen mitumfassender
Erinnerungsschatz geradeso von übersinnlichen
perzeptiven Kräften abzuhängen scheint, wie der des supraliminalen
Gedächtnisses von der sinnlichen Perzeption. Mit
der absoluten Seele der Welt und dem Weltgedächtnisse
läßt sich das Subliminale schon deshalb nicht identifizieren,
weil es sich in der Vor- und Bückschau, trotzdem sich
sein psycho - physisches Medium dabei in einem anormalen
, entorganisierten (exoorganischen oder exoneu-
ralen) Zustande befindet, dagegen perzeptiv verhält, also
sich als ein Subjektives von einem Objektiven unterscheidet
.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0260