Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 259
(PDF, 209 MB)
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Kaincil: Die menschliche Psyche ein Doppel-Wesen. 259

höchst verschiedenartigen Effekte dadurch zustande kämen,
daß in dem einen, wo der Träumer die ihm von der
Traumphantasie zugeteilte Rolle körperlich selbst mitspielt,
bei an das System festgebundener Nervenenergie die
motorische Nervensphäre affiziert wird, in dem anderen
hingegen infolge einer zwischen psycho-physischem Medium
und Nerven eingetretenen Lockerung sich die Traumbilder
auf magische Weise äußerlich realisieren. Daß in der
Ekstase der Traum gewöhnlich phantastischere Formen
annimmt als im Schlafwandeln, mag zum Teil darauf beruhen,
daß in jener die Traumphantasie durch verschiedenartige
innere und äußere Einflüsse in eine regere Tätigkeit versetzt
w'rd, wobei solche, welche aus psychischen und
somatischen Störungen entspringen, den Ausschlag geben
mögen.

Der Ansieht Daumer's, daß sich in den sogenannten
Entdoppelungen das Individuum in seine zwei Wesenshälften,
in die physische und die psychische, spalte, kann man deshalb
nicht Stimmen, weil Ltens mlhLche Spaltungen vor-
kommen, und zweitens, weil in jedem der getrennten Teile
sowohl das Physische, als auch das Psychische vertreten ist;
dagegen scheinen solche Spaltungen ihre Entstehung dem
Umstände zu verdanken, daß das Psychische mit dem
Physischen verbindende Medium durch irgendeine äußere
oder innere Potenz aus den ihm von seiner Organisation
angewiesenen Bahnen gedrängt und so der individuelle
Geist außerstand gesetzt wird, sich nach außenhin einheitlich
darzustellen und auf normale Weise zu betätigen.

Wenn die Ansicht Elmer Gates' richtig ist, daß der
Geist seine gesamte Lebenserfahrung seiner physischen
Organisation einregistriert, daß jeder neue Eindruck, jeder
Bewußtseinsvorgang eine Vermehrung der Gehirnzellen und
die Bildung neuer Nervenkomplexe zur Folge hat, was im
Hinblick auf die bekannte Tatsache, daß das Gehirn des
geistig-aktiven Menschen eine ungleich feinere, kompliziertere
Struktur aufweist, als das des bloß körperlich
tätigen, einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit erhält,
so darf man wohl annehmen, daß die esoneurale oder esopsychische
Spaltung der normalen Persönlichkeit in eine
oder mehrere sekundäre die Folge einer Isolierung gewisser,
besondere Erinnerungen umfassender Nervenkomplexe ist,
die, indem sie für sich kontinuierliche Erinnerungsströme
bilden, im Falle daß sie mit den Gehirnzentren in Verbindung
kommen, sich zu besonderen Persönlichkeiten
formen und als solche abwechselnd das Bewußtsein beherrschen
. Es ist sehr wahrscheinlich, daß solche Isolierung,


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